Auf der jährlichen Konferenz der britischen Ärztevereinigung (British Medical Association, BMA) stimmten anfangs Monat leitende Ärzte mit einer Mehrheit von 53% für einen Antrag, der forderte, dass Ärzte nicht zum assistierten Suizid verpflichtet werden können. Dies meldete righttolive.org.uk.
Der Antrag wurde vor dem Hintergrund des anhaltenden medialen und politischen Drucks zur Legalisierung der assistierten Sterbehilfe in Grossbritannien eingebracht. Dabei wurde auf eine Umfrage der BMA aus dem Jahr 2020 verwiesen, wonach 70% der Palliativmediziner einer Änderung der Position der medizinischen Vereinigung gegenüber assistiertem Suizid negativ gegenüberstehen, während nur 7% dafür waren.
Die Umfrage ergab auch, dass 54% der Ärzte nicht bereit wären, aktiv am Prozess der Verabreichung lebensbeendender Medikamente teilzunehmen. Nur 26% erklärten sich dazu bereit, und 20% waren unentschieden.
Ein leitender Arzt, der sich für den Antrag aussprach, erklärte, dass «das Wesen und die Praxis der Medizin in unmittelbarer Gefahr sind, sich völlig zu verändern und bis zur Unkenntlichkeit beschädigt zu werden», wenn die Beihilfe zum Suizid legalisiert werden sollte.
«Wir wissen aus Kanada, dass es Ärzte gibt, die ihren Beruf verlassen, weil die Beihilfe zum Suizid gefördert wird und man von ihnen erwartet, dass sie sich daran beteiligen», sagte er und fuhr fort:
«Wir haben all die langen Jahre studiert... wir haben diese schrecklichen Nächte und Wochenenden im Bereitschaftsdienst verbracht und haben so viel wertvolle Zeit und Energie darauf verwendet, unsere fachliche Ausbildung und Qualifikationen zu erlangen, um uns darauf vorzubereiten, unsere Patienten zu heilen, wo immer es möglich ist, und ihre Symptome zu lindern. Wir haben das nicht getan, damit wir gerufen werden können, um sie zu töten.
Die Regierung, die Öffentlichkeit und unsere Arbeitgeber dürfen dies nicht von uns verlangen – es würde das Vertrauen, das für unsere Arzt-Patienten-Beziehung von zentraler Bedeutung ist, irreparabel untergraben und uns in grosse moralische Bedrängnis bringen.»
Im Jahr 2021 entschied die BMA mit einer knappen Mehrheit von nur vier Stimmen, ihre Position zur assistierten Sterbehilfe von Ablehnung auf Neutralität zu ändern. 149 (49%) stimmten für die Motion, 145 (48%) dagegen und acht (3%) enthielten sich.
Catherine Robinson, Sprecherin von Right To Life UK, sagte: «Obwohl die BMA ihre Position zur assistierten Sterbehilfe im Jahr 2021 auf neutral geändert hat, zeigt diese Abstimmung, dass die leitenden Ärzte der Meinung sind, dass von ihnen nicht erwartet werden sollte, an der Bereitstellung von assistiertem Suizid teilzunehmen, wenn dies legal werden sollte».
Es sei wichtig, dass denjenigen, die am engsten mit Patienten am Lebensende arbeiten, besondere Aufmerksamkeit geschenkt werde, und es sei ermutigend zu sehen, dass die Mehrheit von ihnen laut der BMA-Umfrage von 2020 weiterhin gegen assistierten Suizid sei.
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