Die Europäische Zentralbank (EZB) will nach 20 Jahren das Design der Euro-Banknoten aktualisieren. Dazu hatte sie bereits Ende 2021 eine «Themenberatungsgruppe» (Theme Advisory Group, TGA) eingerichtet sowie eine Studie zu möglichen Themen durchführen lassen.
Aktuell sind die EU-Bürgerinnen und -Bürger aufgefordert, ihre Präferenzen zu sieben vorausgewählten Themen mitzuteilen. Die entsprechende Umfrage läuft noch bis zum 31. August 2023. Anschliessend wird der EZB-Rat im nächsten Jahr die endgültige Entscheidung über das gewählte Thema treffen.
Die Themen illustrierten die aktuellen Vorlieben der EU-Eliten, und die Beschreibungen seien «leeres Marketinggerede» der EZB, kommentiert das Magazin Spiked die Vorschläge und die zugrunde liegenden Ideen. Es scheine, dass die EU-Technokraten sogar Banknoten in Propaganda für die europäische Integration verwandeln wollten.
Die angebotenen Themen seien bizarr bis lächerlich. Angeblich wolle man die «Grundwerte der EU» widerspiegeln («Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte»). Tatsächlich gebe die EZB aber zu, dass die EU-Bürger keinen Bezug zu den «Werten» der EU hätten – vor allem, weil die Menschen die EU nicht mit Werten wie Freiheit und Demokratie in Verbindung brächten.
So offenbarten die Vorschläge auch ein ernstes Problem. Sie verdeutlichten, dass es der EU an einer konkreten Vorstellung davon mangele, was es bedeuten könnte, europäisch zu sein. Damit zeigt sie laut Spiked, dass sie die eigentliche Quelle der europäischen Identität nicht kennt: die Errungenschaften von Einzelpersonen und Bewegungen im Kontext der einzelnen Nationalstaaten. Kultur sei für die EU nur als Mittel zum Zweck wertvoll.
Es sei nicht davon auszugehen, dass die EZB Kritik an diesen Motiven hören wird, konstatiert das Magazin. Sie habe die Bürger bereits daran erinnert, dass der EZB-Rat die endgültige Entscheidung trifft.
«Wenn irgendetwas die EU symbolisiert, dann ist es sicherlich diese Konsultation selbst – ein Prozess, bei dem die Öffentlichkeit aufgefordert wird, ihre Meinung zu äussern, und der nicht gewählte, nicht rechenschaftspflichtige EZB-Rat die Möglichkeit hat, sie zu ignorieren. Das ist die EU im Mikrokosmos.»
Kommentar Transition News:
Man darf sich auch fragen, warum die EU jetzt noch so viel Wind um das Bargeld macht. Teuren Wind obendrein. Immerhin wird der digitale Euro seit geraumer Zeit massiv vorangetrieben – und wird das Bargeld mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann ablösen.
Allzu demonstrativ beteuert die EZB im Rahmen dieser Geldschein-Politur, wie entschlossen man am Bargeld festhalte. Für die Zukunft bräuchten wir «noch sicherere, effizientere und nachhaltigere» Banknoten.
«Dank Bargeld können wir frei entscheiden, wie wir zahlen wollen. Auch für die finanzielle Teilhabe aller Menschen in unserer Gesellschaft ist Bargeld sehr wichtig. Unsere Bargeldstrategie hat zum Ziel, dass die Euro-Banknoten und -Münzen auch in Zukunft als Zahlungsmittel und als Wertaufbewahrungsmittel weithin verfügbar sind und allgemein akzeptiert werden.»
Die ganze Aktion riecht sehr nach einem weiteren Ablenkungsmanöver und nach Beschwichtigung der Gemüter. Man könnte es auch eine «Nebelkerze» nennen.
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