«Als Whistleblower wie Daniel Elsberg, John Kiriakou, Chelsea Manning, Edward Snowden und Julian Assange die Korruption der Regierung aufgedeckt haben, haben sie nicht Amerika verraten, sondern Amerika zu seinen demokratischen und humanitären Idealen zurückgeführt», heisst es im Text zur Petition zur Begnadigung von Edward Snowden, die der US-Präsidentschaftskandidaten Robert F. Kennedy Jr. heute gestartet hat. Und weiter:
«Doch anstatt sich für die Meinungsfreiheit einzusetzen und diese Wahrheitsverkünder zu feiern, verfolgt unsere Regierung heute aktiv Journalisten und Whistleblower. Deshalb rufe ich alle Bürger auf, unsere Petition zu unterzeichnen, in der die Begnadigung von Edward Snowden gefordert wird.»
In diesem Zusammenhang macht der Neffe des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy auch darauf aufmerksam, dass die USA eigentlich «nicht die Sowjetunion sind». Denn das Amerika, das er liebe, inhaftiere keine Dissidenten.
Die Gründer seines Landes hätten die freie Meinungsäusserung in den ersten Verfassungszusatz aufgenommen, weil alle anderen Rechte davon abhingen. «Wenn man einer Regierung die Lizenz gibt, ihre Kritiker zum Schweigen zu bringen, dann hat sie jetzt die Lizenz für jede Gräueltat», so der 70-Jährige.
Was Snowden für das amerikanische Volk getan habe, sei die Wiederherstellung zumindest eines gewissen Anscheins von Demokratie gewesen. Und wie wichtig die von ihm veröffentlichten Informationen gewesen seien, zeige die Tatsache, dass der Kongress ein Gesetz verabschiedet habe, das seine Enthüllungen anerkannte und dafür sorgen sollte, dass sich so etwas nicht wiederholt. Kennedy Jr.:
«Aus diesem Grund ist Edward Snowden ein Held – kein Schurke.»
Sollte er im November zum US-Präsident gewählt werden, werde er an seinem ersten Tag im Amt «Edward Snowden begnadigen und die Korruption und Verbrechen untersuchen, die er aufgedeckt hat», verspricht Kennedy Jr. Ausserdem werde er eine Durchführungsverordnung erlassen, um alle Versuche von Bundesagenten und Bundesbehörden zu beenden, die politische Rede der Amerikaner zu zensieren.
«Den Überbringer der Botschaft anzugreifen, ist niemals eine gute Politik», gibt Kennedy Jr. ausserdem zu bedenken. Und weiter:
«Der Krieg der Regierung gegen Whistleblower hat Nationalhelden zu Kriminellen gemacht und andere abgeschreckt, die sich noch melden könnten. Nur wenn wir zusammenstehen, können wir Whistleblower schützen.»
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