Präsident Bidens «Operation Prosperity Guardian» zum Schutz von Handelsschiffen im Roten Meer sowie die Bombenangriffe der USA und Grossbritanniens im gesamten Nahen Osten sind nach Einschätzung des Nachrichtenportals Zerohedge wenig erfolgreich. So hätten diese Aktionen bisher die Angriffe der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen in der Meerenge von Bab al-Mandab nicht verhindern können.
Am Dienstagmorgen feuerten die Huthi-Rebellen Geschosse auf zwei Handelsschiffe ab und trafen eines davon. Dies verdeutliche die anhaltenden Risiken, die mit einer Fahrt durch das Rote Meer verbunden seien.
Vor diesem Hintergrund habe der japanische Schifffahrtsriese Mitsui O.S.K. Lines Ltd. heute gewarnt, dass sich die Unterbrechungen im Schiffsverkehr bis zu einem Jahr hinziehen könnten, wie Bloomberg berichtet. Diese Warnung deute darauf hin, dass die Erwartungen an lediglich kurzfristige Störungen schnell schwinden würden.
«Dies ist ein historisches Ereignis», habe der Präsident der Reederei, Takeshi Hashimoto, laut Bloomberg in einem Interview gesagt. Hashimoto habe demnach prognostiziert, dass die Situation mindestens für die nächsten zwei oder drei Monate anhalten werde. Und im schlimmsten Fall könnten es sechs Monate oder ein Jahr sein.
Zwar gebe es laut Hashimoto genügend Schiffskapazitäten, um die derzeitigen Störungen in der Lieferkette zu überstehen. Dennoch habe er gewarnt, dass ein mögliches plötzliches Wachstum der Weltwirtschaft eine Verknappung der Schiffskapazitäten auslösen könnte.
Die Flotte von Mitsui O.S.K. Lines bestehe aus rund 800 Schiffen, fährt Zerohedge fort. Letzten Monat habe das Unternehmen mitgeteilt, dass alle Transitfahrten durch das Rote Meer aufgrund von Drohnen- und Raketenangriffen der Huthi auf Handelsschiffe gestoppt worden seien.
Vor zwei Wochen habe bereits die japanische MUFG Bank ihre Kunden gewarnt, dass die «Geopolitik der höheren Spannungen» die maritimen Brennpunkte gefährde, ergänzt das Portal. Auch die Deutsche Bank Research habe letzte Woche ihre Kunden auf die «Spannung in der globalen Lieferkette» hingewiesen.
Zerohedge weist abschliessend auf folgendes Problem hin:
«Wenn sich das Risiko regionaler Instabilität im Nahen Osten weiter erhöht, könnten auch andere kritische Verkehrsknotenpunkte betroffen sein und die globalen Lieferketten schneller zum Erliegen kommen.»
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