Die Coronakrise fordert auch in den Chefetagen ihren Tribut: Die marktüblichen Fluktuationen bei Führungspositionen gehen massiv zurück — insgesamt wurden 32 Prozent weniger neue Chefposten vergeben als vor der Krise. Zu diesem Ergebnis gelangt die Studie «Covid-19: Is Your Board Hitting the Brakes on CEO Succession?», die die internationale Unternehmensberatung Bain & Company und das auf die Vermittlung von Führungskräften spezialisierte Unternehmen Spencer Stuart durchgeführt haben. Dazu wurden rund 2’700 CEO-Wechsel analysiert, die zwischen 1996 und Juni 2020 jeweils während globalen Rezessionen stattfanden.
Die Unentschlossenheit der Aufsichtsgremien ist dabei laut Studie nur ein Faktor. Ein anderer sei die Beharrlichkeit der CEOs.
«Viele Unternehmenslenker wollen die Firma, die sie mit aufgebaut und etabliert haben, selbst durch die Krise steuern», erklärt Floriane Haas-Falanga, Senior Managerin bei Bain.
In der Regel erreiche die Anzahl der Führungswechsel erst zwei Jahre nach dem Tiefpunkt der jeweiligen Wirtschaftsflaute wieder das Niveau vor der Krise.