Die britische Covid-Untersuchung soll «die Lehren aus der Covid-19-Pandemie» aufzeigen. Die Regierung hat versprochen, einen «sachlichen Bericht» darüber zu erstellen, wie und warum Entscheidungen getroffen wurden und welche Auswirkungen diese auf die Öffentlichkeit hatten. Das Magazin Spiked ist nicht überrascht, dass dies bisher nicht geschehen ist.
Stattdessen sei die Untersuchung zu einem «Westminster-Zickenkrieg» verkommen, so das Portal. Diejenigen, die jetzt die Verantwortung für Grossbritanniens gescheiterte Covid-Reaktion übernehmen sollten, suchten verzweifelt nach irgendetwas oder irgendjemandem, dem sie die Schuld zuschieben könnten.
Sexismus sei der neueste Sündenbock, der für die katastrophalen Auswirkungen des Lockdowns gefunden wurde. Boris Johnsons ehemalige stellvertretende Kabinettssekretärin hätte am Mittwoch vor dem Untersuchungsausschuss Aufschluss darüber geben können, warum die Regierung die Gesellschaft wiederholt «heruntergefahren» hat. Doch stattdessen habe sich Helen MacNamaras Aussage auf die angeblich frauenfeindliche Haltung von Johnson und seinem Spitzenteam konzentriert.
In ihrer Antwort auf die Befragung zu privaten, vulgären WhatsApp-Nachrichten von Johnson-Berater Dominic Cummings habe MacNamara die «gewalttätige und frauenfeindliche Sprache» kritisiert, die von Kollegen gegen sie verwendet worden sei. Die «weibliche Perspektive» sei bei der Beratung und Entscheidungsfindung übergangen worden.
Die ehemalige Kabinettssekretärin habe in ihrer Aussage behauptet, sie habe damals versucht, Probleme im Zusammenhang mit den Auswirkungen des Lockdowns auf Frauen anzusprechen. Auch habe sie ihre Besorgnis über die zunehmenden Vorfälle häuslicher Gewalt während der Abriegelungen geäussert, sei aber nicht ernst genommen worden.
MacNamara zufolge hätten mehr Frauen in der Politik dafür gesorgt, dass diese Probleme nicht übersehen worden wären. Sie habe argumentiert, dass weniger Frauen während der «Pandemie» geschädigt oder sogar getötet worden wären, wenn es mehr «Vielfalt» in Downing Street gegeben hätte.
Es sei ungeheuerlich, das Versagen der britischen Regierung bei der Pandemiebekämpfung darauf zurückzuführen, dass sie nicht auf Frauen wie MacNamara gehört hat, urteilt Spiked. Das Ausmass an Narzissmus sei erstaunlich.
Zutiefst deprimierend sei es, dass ein dringend notwendiges Gespräch über die Auswirkungen des Lockdowns zu einer Pantomime egoistischer Interessen geworden sei. Es scheine, als ob MacNamara wie viele andere versuche, die Rolle, die sie bei der Abriegelung des Landes gespielt hat, zu beschönigen und die Schuld auf andere zu schieben.
Der Grund, warum Frauen während der «Pandemie» stärker durch männliche Gewalt im Haushalt gefährdet waren, sei nicht, dass es mehr Männer in der Downing Street gegeben habe oder dass niemand auf MacNamara gehört hätte, sondern der Lockdown selbst.
Sticheleien gegen die «sexistische» Kultur in der Regierung würden den einfachen Frauen wenig helfen, die versuchen, mit ihren Kindern Jahre des Schulversäumnisses aufzuholen oder ihre Beziehungen zu Freunden und Familie wiederherzustellen, so Spiked. Auch würden sie denjenigen wenig helfen, die immer noch auf eine Krankenhausbehandlung warten, die durch die Abriegelung aufgeschoben wurde, oder die um Angehörige trauern, für die sich die Verzögerungen als tödlich erwiesen haben.
MacNamaras Aussage habe sicher nicht den Kern dessen getroffen, was während der «Pandemie» falsch gelaufen ist. Die Öffentlichkeit habe es satt, Minister und Beamte bei gegenseitigen Schuldzuweisungen zu beobachten. Man wolle die Zusicherung, dass sich diese Jahre der «Lockdown-Hölle» nie wiederholen werden. Das sollte das eigentliche Ziel der Untersuchung sein.
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