Reiner Fuellmich, Rechtsanwalt und Gründer des Corona-Ausschusses, wurde am vergangenen Freitag «am Flughafen Frankfurt festgenommen und in eine Justizvollzugsanstalt verbracht», wie die Staatsanwaltschaft Göttingen in einer soeben veröffentlichten Pressemitteilung schreibt. Verfasst wurde sie von Oberstaatsanwalt Andreas Buick. Darin heisst es über die Hintergründe:
«Die Staatsanwaltschaft Göttingen führt ein Ermittlungsverfahren gegen einen 65 Jahre alten Rechtsanwalt, der zuletzt in Göttingen wohnhaft war. Ihm wird zur Last gelegt, als Geschäftsführer der Mitte des Jahres 2020 gegründeten ‹Stiftung Corona-Ausschuss› Untreuehandlungen begangen zu haben. Die Gesellschafter warben seit dem Jahre 2020 für Spenden, welche, gezahlt von Privatpersonen, die Arbeit des ‹Ausschusses› finanzieren sollten. Für die Gesellschaft wurden fünf Konten bei Banken eröffnet. Auf diese gingen in der Folgezeit Zahlungen in erheblichem Umfang ein.
Die Ermittlungen ergaben, dass der Beschuldigte durch einen 53 Jahre alten Mitbeschuldigten am 10. November 2020 eine Zahlung in Höhe von 200’000 Euro in 20 Transaktionen zu je 10’000 Euro an seine Ehefrau vornehmen liess. In der Folgezeit soll er das Geld gemeinsam mit dieser vollständig verbraucht haben.»
Am 27. Mai 2021 soll er dann eigenhändig 500’000 Euro auf sein Privatkonto transferiert und auch diesen Geldbetrag gemeinsam mit seiner Ehefrau privat verbraucht haben, wie Buick in der Pressemitteilung weiter ausführt. So sollen in etwa 115’000 Euro für die Ablösung eines privaten Immobilienkredits verwendet worden sein sowie circa 70’000 Euro für die Ablösung eines eigenen beruflich bedingten Kredits.
Insgesamt geht es hier also um einen Betrag von 700’000 Euro, den Reiner Fuellmich zweckentfremdet verwendet haben soll, wie Buick gegenüber Transition News auch nochmal bestätigt.
Buick bestätigt zudem, was viele schon wussten und was Fuellmichs Anwältin Dagmar Schön auch gestern in einem Interview mit Bittel TV erwähnte, nämlich, dass sich der 65-Jährige zuletzt in Mexiko aufgehalten habe. «Dort wurde er in der vergangenen Woche aus ausländerrechtlichen Gründen nach Deutschland abgeschoben», wie Buick es formuliert. Laut Schön soll er in dem nordamerikanischen Land versucht haben, sein Visum zu verlängern. Da ihm dies aber nicht gelang, hätte er ausreisen müssen.
In der Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Göttingen heisst es ausserdem:
«Am Flughafen Frankfurt angekommen wurde er aufgrund eines von der Staatsanwaltschaft Göttingen beantragten Haftbefehls des Amtsgerichts Göttingen vom 15.3.2023 wegen der oben genannten Vorwürfe festgenommen und in eine Justizvollzugsanstalt verbracht. Die Ermittlungen dauern an.»
Fuellmichs Anwältin Schön erwähnt im Interview mit Bittel TV zudem, dass die Festnahme und Inhaftierung Fuellmichs auf eine Strafanzeige seiner ehemaligen «Mitstreiter» Antonia Fischer, Marcel Templin und Justus Hoffmann zurückgehe. Transition News fragte Oberstaatsanwalt Buick, ob dies korrekt sei. Und er bejahte.
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