Sie gehören zu den Ärzten, die nicht mitmachten. In Ihrer Praxis in Recklinghausen in Nordrhein-Westfalen schützten Sie Ihre Patienten und waren dafür 16 Monate in Untersuchungshaft. Der Haftbefehl ist derzeit nur «ausser Vollzug gesetzt», weil Sie sich auf einen Vergleich («Transition News» berichtete hier und hier) eingelassen haben. Wie ist es Ihnen seither ergangen?
Seit dem 21. September 2023 bin ich sozusagen nur vorübergehend frei, es wird sich ja noch herausstellen. Aber sagen wir mal, ich bin guter Dinge. Mein Anwalt Wilfried Schmitz hat fast 1000 Seiten Revision geschrieben. Da muss sich der Bundesgerichtshof ja erst mal durcharbeiten. Und bei meinem Prozess gibt es ja auch formal einige Fehler, wie zum Beispiel Teilurteil eins und zwei. So etwas ist in so einem Verfahren eigentlich überhaupt nicht üblich. Das ist sozusagen die Geschichte, die man auch schon rein äusserlich anprangern kann. Da sind viele formale Fehler gemacht worden: Ausschluss der Öffentlichkeit, Kontrolle von Ausweisen und so weiter. In der Revision werden sie nicht anders können, als den Prozess einzustellen, mich freizusprechen oder die Sache an eine andere Strafkammer des Landgerichts zurückzuverweisen.
Jeden Tag kommt Neues ans Licht. Selbst das Europäische Parlament hat zugegeben, dass es im Zusammenhang mit der Herstellung und der Zulassung Probleme gegeben hat. Nur die deutsche Regierung lässt sich davon irgendwie überhaupt nicht beeindrucken.
Na ja, und ansonsten ... Ich habe auf der einen Seite natürlich die Freiheit genossen. Ich bin von vielen eingeladen worden, auf kleinere Veranstaltungen, aber auch privat. Ich musste dann häufig essen gehen. Das war schön, weil man ja im Gefängnis sehr schlechtes Essen kriegt. Und da war ich dann immer froh, wenn mich Leute eingeladen haben. Und dann gab es auch ein paar Interviews mit Boris Reitschuster und Tatort-Impfen. Was war noch? Ach so, ja, eine Zahnärztin schrieb mich an, Mitglied des Deutschen Bundestags. Ich wusste aber gar nicht, welcher Fraktion sie angehört. Und die hat mich eingeladen nach Stuttgart. Das war eine AfD-Veranstaltung.
Sie meinen bestimmt die Bundestagsabgeordnete Christina Baum, oder?
Ja, genau. Das hörte sich alles sehr vernünftig an, sie ist sehr engagiert. Es war wirklich eine sehr interessante Veranstaltung, sehr interessierte Leute, sehr couragierte Leute, auch ältere. Eine Frau um die 80 – die sah aber aus wie 60, wie das blühende Leben. Sie erzählte mir ganz stolz, sie sei nicht geimpft, aber ihre Tochter hätte sich impfen lassen wollen. Dann meinte die Mutter zu der Tochter, wenn du dich impfen lässt, dann kriegst du von dem Hausverkauf keinen Heller, keinen Pfennig. Und ich fand das so interessant. Als die Tochter dann sah, was es alles für Nebenwirkungen gibt, was für Probleme auftauchen, hat sie sich entschuldigt. Mutter und Tochter sind jetzt ein Herz und eine Seele.
Die Mutter hat ihre Tochter gerettet. Das Haus hat sie natürlich nicht verkauft. Und sie hat dann beschrieben, wie sie sich ernährt, was sie für ihr Immunsystem tut und dass sie während der ganzen Zeit nicht einmal krank gewesen ist und ihr Mann auch nicht. Der kam dann um die Ecke – der sah genauso aus, beide wie gerade mal 60. Die sind aus dem Golfclub, dem Kirchenchor und so weiter ausgetreten, weil sie überall nicht mehr geduldet wurden. Ich finde das insofern bemerkenswert, weil das ja ältere Leute sind, die sich von der übrigen Gesellschaft distanzierten. Und sich aber durchgesetzt haben. Das fand ich toll. Sehr, sehr mutig.
Solche Leute traf ich bei dieser Veranstaltung in Stuttgart. Die Fragen der Menschen waren sehr durchdacht. Viele wollten wissen, wie man denn jetzt mit den Ärzten umgehen soll. Und was mit denjenigen ist, die verhängnisvollerweise geimpft wurden. Welche Massnahmen man ergreifen könnte. Es ging um medizinische Fragen. Bei einer Verhandlung hier in Recklinghausen waren dann in der Anklageschrift unter anderem ein Interview mit Boris Reitschuster und eben diese AfD-Veranstaltung in Stuttgart angeführt. Die wurde auch im Gerichtssaal gezeigt, hatte aber keinen Einfluss.
Welcher Prozess war das? Wer stand da vor Gericht?
Mein Patient, ein Kriminalkommissar, stand vor Gericht, weil er bei mir war und gesagt hat, er sei geimpft worden. Und man wollte ihm nachweisen, dass er nicht geimpft sei, was de facto nicht geht. Erstmalig war der Gutachter Professor Paul Cullen zugelassen. Das war in gewisser Weise ein Dammbruch. Und da hat die Richterin, noch eine sehr junge Richterin, sich wohl ein allumfassendes Bild gemacht und meinen Patienten freigesprochen.
Haben Sie ähnliche Erfahrungen gemacht, dass Menschen, die Ihnen kritisch gegenüber gestanden sind, sich inzwischen entschuldigt haben?
Ja, und zwar in den vielen Briefen. Ich habe ja Tausende von Schreiben aus aller Welt erhalten. Thailand, Amerika, Australien, Dominikanische Republik, Nicaragua, ganz viele aus Deutschland. Und das Interessante war, die meisten, die mir geschrieben haben, waren geimpft. Die haben fast alle gesagt: Nie wieder würden sie das machen. Auch schlimme Botschaften, was da alles passiert ist. Eine Frau aus Ostdeutschland hat mir geschrieben. Ihr Neffe, der war 15, war ein super Sportler, aber bekam die Biontech-Impfung und ist am darauffolgenden Tag beim Marathon gestorben.
Das heisst, von den Leuten, die mir geschrieben haben, hat mir keiner einen Vorwurf gemacht. Sondern alle, Ärzte, Juristen, ehemalige Richter und Staatsanwälte, – ich sage jetzt mal keine Namen – haben sich zu erkennen gegeben und gesagt, dass sie voll hinter mir stehen. Die Resonanz war sehr positiv. Da ist nicht einer dabei gewesen, der böse war oder anklagend. Und das Schöne: Die Staatsanwaltschaft musste alle Briefe lesen. Meine ganze Post ging erst zur Staatsanwaltschaft und wurde da komplett durchgelesen.
Krankenhausärzte von Intensivstationen haben mir geschildert, dass während der Krise die Betten nicht belegt waren, dass sie für die Betten im Keller, also stillgelegte Betten mit Folie umhüllt, bezahlt wurden. Dafür haben sie Geld gekriegt, aber nicht für aktive Betten. Leute schrieben mir, dass ich nicht allein bin und dass wir viele sind, viel mehr als wir denken. Und dieses Gefühl hatte ich auch.
Und die Briefe waren an Sie im Gefängnis gerichtet und deswegen gingen die zuerst zur Staatsanwaltschaft. Die haben das alles gelesen?
Die haben dann immer so gebündelt 30, 40 Briefe gebracht. Da war eine Justizbeamtin, die sie wohl auf mich angesetzt hatten. Die hat mir dann die Briefe aufs Bett geschmissen und gesagt: Hier, Ihre Fanpost.
Wilfried Schmitz ist ja ein hoch engagierter Rechtsanwalt, der auch fundierte Kenntnisse hat. Das muss man sich erst mal alles aneignen. Der hat sozusagen jeden Tag das Gericht und die Staatsanwaltschaft belehrt und aufgeklärt. Die wurden meiner Meinung nach auch immer ruhiger. Als ob sie aus Unwissenheit heraus jemanden verurteilen, obwohl sie eigentlich gar keine Ahnung davon hatten. Das hat mich hochgradig irritiert. Ich dachte, wenn die sich auf einen Prozess vorbereiten, müssen sie doch mit der Materie vertraut sein.
Die Staatsanwältin hat mich ernsthaft gefragt, ob ich nach Feierabend, also von 23 Uhr bis morgens um sieben, noch Leichen im Keller seziere. Da habe ich erst gedacht, verwechselt die mich jetzt mit Leonardo da Vinci oder so. Ich hatte Gott sei Dank meinen Rechtsanwalt zu dem Zeitpunkt an meiner Seite, der dann auf so irrationale Fragen natürlich entsprechend reagieren konnte. Ich musste mich ja immer etwas zurückhalten.
Wie geht man denn jetzt mit Ärzten um, die geimpft haben?
Wir sehen ja heute noch, dass es Menschen gibt, die vor Praxen stehen und sich weiterhin impfen lassen – also den vierten, fünften, sechsten Booster. Die sich anscheinend noch gar nicht mit der Materie beschäftigt haben. Und die Ärzte, die das weiterhin machen, die hinterfragen das wohl auch nicht, aus welchen Gründen auch immer. Die können ja jetzt nicht so tun, als wenn sie es nicht wüssten, denn die Informationen sind weit verbreitet. Die Ärztekammer und die Kassenärztliche Vereinigung sind alle mehr oder weniger «gleichgeschaltet» worden. Es ist ja logisch, dass von dort keine weiteren Informationen kommen. Und es finden nicht unbedingt Proteste gegen Impfärzte statt. Da gibt es aber einen Ausnahmefall. In Ostdeutschland wurden die Kosten der Krankenkasse für die Behandlung des Impfschadens dem Arzt auferlegt.
Das war in Mecklenburg-Vorpommern ... ob das Schule macht?
Eine Kollegin von mir meinte, wenn man jetzt 90 Prozent der Ärzte verhaften würde, weil sie nicht richtig aufgeklärt haben, dann gibt es ja nicht mehr viele Ärzte. Dann blieben die guten übrig. Aber ich vermute, das Ministerium hat was anderes vor. Die wollen die künstliche Intelligenz in die Krankenhäuser und Arztpraxen bringen. Und da wäre so eine Entwicklung natürlich hilfreich. Ich meine, die Ärzte müssten ihr Vergehen irgendwann selbst einsehen.
Sie sagten, man könne nicht nachweisen, ob jemand geimpft ist oder nicht. Aber so vielen Ihrer Patienten wurde genau damit gedroht und sogar zwangsweise Blut abgenommen.
Ja, die wurden genötigt – streng genommen ist das eine Körperverletzung. Meiner Frau wurde von irgendeinem Hilfspolizisten Blut abgenommen. Mit der Begründung, der Arzt hätte zu viel zu tun und als Polizeibeamter dürfte er das jetzt. Das geht gar nicht!
Und aus meiner medizinischen Erfahrung ist es so, dass der Nachweis einer Nicht-Impfung nicht erbracht werden kann. Es hatten ja komischerweise ganz viele meiner Patienten Antikörper, die hat man natürlich aussortiert, die waren für die Staatsanwaltschaft nicht dienlich. Meine Frau hatte auch Antikörper.
Sie versuchen auf der sogenannten pseudowissenschaftlichen Ebene zu argumentieren. Und das geht natürlich nur in einem totalitären Staat. In einer richtigen Demokratie herrscht Diskurs. Hätte das Fernsehen mal den Mut gehabt und einen Sucharit Bhakdi gezeigt – und dann kann von mir aus ein anderer dagegen reden. Dann hätte man wenigstens zwei Meinungen gehabt. Es fühlte sich an, als ob Gesundheitsminister Karl Lauterbach jeden Abend bei Markus Lanz in der Sendung war. Manche behaupten sogar, der wäre öfter da gewesen als Markus Lanz selbst.
Man kann den Impfstatus von Patienten ganz schwer ermitteln. Wenn ich Blut abnehme und versuche, alle Kinderimpfungen, die Sie jemals gekriegt haben, herauszufinden – ich garantiere Ihnen, wir werden nicht viel finden. Da gibt es einen schmalen Zeitraum, wo man das nachweisen könnte – ungefähr nach maximal vier Wochen. Bei den meisten meiner Patienten, die untersucht wurden, vergingen mehrere Monate.
Mein Prozess hatte mit Wissenschaft nichts zu tun. Da wurden einfach nur Behauptungen aufgestellt. Und es ging auch nicht darum, ob ich ein guter oder gewissenhafter Arzt bin, ob ich den Hippokratischen Eid einhalte oder mich an den Nürnberger Kodex halte. Das spielte keine Rolle.
«Ich habe nicht gehorcht. Es geht nur um das Gehorchen und das ist totalitär. Ganz einfach.»
Was empfehlen Sie denn jetzt Ihren Patienten, die wissen wollen, wie sie wieder gesund werden können? Die dieses Zeugs, das ihnen da verabreicht wurde, wieder loswerden wollen?
Es ist ja so, dass ich auch Patienten hatte, die darauf bestanden hatten, unbedingt geimpft zu werden. Die waren sich der Sache sehr bewusst. Denen habe ich gleichzeitig Ozon, Sauerstofftherapie gegeben, hochdosiertes Vitamin C, Vitamin D. Also Entgiftungsprogramme, die sie parallel schon mit dieser Impfung eingenommen haben, und denen ist nichts passiert.
Die Patienten, mit denen ich jetzt Kontakt habe, waren gar nicht bei mir in der Praxis, die haben sich irgendwo impfen lassen und hatten nicht dieses Schutzprogramm. Ich habe also Ausleitung von vornherein gemacht, jedem ein ganzes Programm mitgegeben.
Man muss immer gucken und ein paar Sachen testen, was das Immunsystem angeht. Wenn man entgiftet oder jemanden gesund machen will, muss der Körper basisch sein. Und da muss sozusagen alles, was man an Säure zu sich nimmt, reduziert werden: also Fleisch, Weissbrot, Alkohol, Kaffee und solche Sachen. Und dann teste ich Vitalpilze und eine Alge. Also Spirulina ist zum Beispiel so eine Alge und Agaricus der Vitalpilz. Und um an die Mitochondrien zu kommen, die Kraftwerke der Zelle, gebe ich Methylenblau. Dann Nattokinase, das ist ein Enzym für die Zirkulation und für die Gerinnung.
Ja, das ist immer so eine heikle Geschichte. Es muss vom Patienten eine Einsicht kommen, was er eigentlich will. Häufig rufen mich Leute an, die nicht geimpft sind, aber ihr Bruder oder ihre Schwester, die sind geimpft und die haben ganz schlimme Probleme. Da hat mich vor kurzem jemand aus Bochum angerufen, der meinte, sein Bruder nehme inzwischen Opiate ohne Ende, weil er es vor Schmerzen nicht mehr in seinem Körper aushält und sich so gut wie nicht mehr bewegen kann. Und jetzt wollte der Anrufer von mir wissen, was er dem Bruder raten kann. Da sage ich, das Allerwichtigste ist erst mal, dass er das zulässt. Man kann ja keinen passiv behandeln, er muss zuerst zustimmen.
«Und das Eigentümliche ist wirklich dieser Glaube, dass der Staat für uns fürsorglich ist.»
Das Gespräch führte Sophia-Maria Antonulas. In Teil 2 des Interviews geht es um Entgiftung, Unterstützung des Immunsystems und alternative Gesundheit.
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