Quelle: X-Account von Robert F. Kennedy Jr.
Der US-Präsidentschaftskandidat Robert F. Kennedy Jr. hält weiterhin mit seiner vehementen Kritik am politischen Gegner nicht hinterm Berg. So wurde er von dem amerikanischen Talkradio- und Fernsehmoderator Glenn Beck in einem Interview, in dem insbesondere die nicht enden wollenden Kriege auf der Welt zentrales Thema waren, mit folgender Frage konfrontiert:
« Ich habe noch nie erlebt, dass eine Regierung [wie die jetzige] so viele Fehler gemacht hat, die allesamt den Interessen der Vereinigten Staaten zuwiderlaufen (...) Warum aber tut [Biden] das?
Und der Neffe des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy antwortete:
«Ich kann Ihnen die Anreize nennen. Einer ist, dass jedes Mal, wenn wir die NATO in ein neues Land verlegen, dieses Land vertraglich verpflichtet ist, seine Waffenkäufe an die Bedingungen der NATO anzupassen. Da sind Milliarden von Dollar im Spiel – und Unternehmen, [die Kriegsgerät herstellen], wie Raytheon, General Dynamics, Northrop Grumman, Boeing und Lockheed.
Und diese Firmen, die alle im Besitz [des weltweit grössten Vermögensverwalters] BlackRock sind, kontrollieren sowohl die Republikanische als auch die Demokratische Partei. Und dieser Umstand ist Teil dieses ganzen Motors, der uns in einem ständigen Kriegszustand hält.»
Hinzu käme, dass Biden nur ein einziges aussenpolitisches Werkzeug habe, und zwar das Militär und das ist Teil dieses ganzen Motors, der uns in einem ständigen Kriegszustand hält – so wie der Zimmermann, der nur seinen Hammer habe, so Kennedy Jr. weiter. «Und so sieht für Biden alles wie ein Nagel aus.»
Um die heutige Weltlage verstehen zu können, müsse man sich den Irak-Krieg in Erinnerung rufen. Viele, darunter hochrangige Demokraten, hätten sich gegen den Krieg ausgesprochen, aber Biden sei derjenige gewesen, der den Vorstoß in den Irak angeführt habe – ein Vorstoß, «der die schlimmste außenpolitische Ausplünderung in der Geschichte unserer Republik war», ist Kennedy Jr. überzeugt.
Die New York Times schrieb zum Vorgehen Bidens in Bezug auf die Vorbereitung des Irak-Krieges Ende 2002 in dem Beitrag folgendes:
«Im Sommer 2002, als die Bush-Regierung wegen des Iraks Alarm schlug, war auch Biden besorgt über die von Saddam Hussein ausgehende Bedrohung und sein ‹unerbittliches Streben nach Massenvernichtungswaffen›, wie er es in einem Meinungskommentar der New York Times ausdrückte, den er zusammen mit Senator Richard G. Lugar, Republikaner aus Indiana, verfasste.»
Die Behauptung, Hussein habe Massenvernichtungswaffen besessen, war bekanntlich eine Lüge, die offenkundig auch von Biden in die Welt getragen wurde – und die im Herbst 2002 das zentrale Vehikel für die Bush-Regierung war, um die entsprechende politische Unterstützung für den gewollten Einmarsch in den Irak zu erhalten.
Biden war seinerzeit auch nicht irgendwer. Wie die New York Times schreibt, sei der inzwischen 81-Jährige damals der Vorsitzende des Ausschusses für auswärtige Beziehungen des Senats gewesen – und «am 11. Oktober [2002] schließlich einer von 77 Senatoren, die den Einsatz militärischer Gewalt im Irak genehmigten».
Die Folgen davon könnten laut Kennedy Jr. weitreichender kaum sein:
«Wir haben den Irak als Bollwerk gegen den Iran zerstört. Wir haben dort vier Billionen [US-Dollar] ausgegeben. Wir haben mehr Iraker getötet als Saddam Hussein. Wir haben [den Islamischen Staat] ISIS geschaffen. Wir haben den Irak verlassen – und geblieben ist ein zusammenhangloser Kampf zwischen schiitischen und sunnitischen Todesschwadronen.
Und dieses fatale Chaos sei der Öffentlichkeit als Bollwerk gegen den Iran verkauft worden. Tatsächlich jedoch müsse man konstatieren, dass das, was durch den Irak-Krieg ausgelöst wurde, auch die Ursache darstelle für den Gaza-Krieg. Kennedy Jr.:
«Der Iran lässt überall in der Region seine Muskeln spielen. Ihm gehört der Irak, ihm gehört die Hamas, ihm gehört die Hisbollah, ihm gehören die Huthis [im Jemen]. Und (...) er ist in einem Expansionsmodus. Wir haben vier Millionen Flüchtlinge nach Europa getrieben und jede Demokratie in Europa für die nächsten wahrscheinlich drei Generationen destabilisiert.
Wir haben den Brexit verursacht. Der Brexit ist ein direktes Ergebnis des Irak-Kriegs – und wir haben [den Staatenverbund] BRICS geschaffen, der das Ende des Dollars als globale Reservewährung bedeutet, weil alle so wütend auf uns sind.
Was würde passieren, wenn man Joe Biden heute fragen würde, ob der Angriff auf den Irak ein kolossaler Fehler war? Ich glaube, er denkt, dass wir Saddam Hussein losgeworden sind.»
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