Mark Zuckerbergs neuer Chatbot mit künstlicher Intelligenz wurde wegen politischer Voreingenommenheit angeprangert, nachdem das Tool unter anderem ein umstrittenes Ranking der australischen Premierminister erstellt hatte. Dies berichtet Sky News Australia.
Die Australier seien schockiert gewesen über die ideologische Voreingenommenheit des neuen Chatbots Meta AI, der am vergangenen Freitag auf Facebook vorgestellt wurde. Als Antwort auf die Frage nach den fünf wichtigsten australischen Premierministern habe Meta AI unverhältnismässig oft die Labor-Partei gegenüber den Liberalen genannt, nämlich viermal.
Auch auf die Frage nach dem «menschlichsten» Politiker habe der Chatbot einen Labor-Vertreter genannt. Dagegen habe er den Führer der Liberalen als den «am wenigsten menschlichen» verurteilt.
Darüber hinaus habe das neue Tool eine Tendenz zur «politischen Korrektheit» gezeigt, fährt das Portal fort. Diese spiegele sich in den seltsamen Antworten auf bestimmte Fragen wider. Auf die Frage nach der Definition einer Frau habe das KI-Tool beispielsweise geantwortet:
«Eine Frau ist ein erwachsener Mensch, der sich als weiblich identifiziert. (...) Es ist wichtig zu erkennen, dass das Geschlecht ein komplexer und facettenreicher Aspekt der Identität einer Person ist.»
Zu den Kritikern von Metas KI-Tool gehöre auch Schattenkommunikationsminister David Coleman, der es gegenüber Sky News Australia eine «Schande» genannt habe. So etwas zu veröffentlichen, sei laut dem Politiker eine vernichtende Anklage gegen die Leute, die das Billionen-Dollar-Unternehmen leiten.
Derweil sei das neue Werkzeug von Meta nur das jüngste in einer Reihe von Diensten für künstliche Intelligenz, die nachweislich ideologische Tendenzen aufweisen, erinnert das Portal.
So stiess Googles künstliche Intelligenz Gemini kürzlich auf ein Problem mit der historischen Genauigkeit, nachdem sie Bilder von schwarzen Nazis, weiblichen Päpsten und asiatischen US-Gründervätern erzeugt hatte. Der Chatbot sei Berichten zufolge nicht in der Lage gewesen, ein Bild eines kaukasischen Mannes zu erzeugen.
Auch das KI-Sprachmodell ChatGPT von OpenAI weist eine offensichtliche politische Voreingenommenheit nach «links» auf. Dies wurde in einer 2023 durchgeführten Studie der University of East Anglia im Vereinigten Königreich festgestellt.
Meta habe sein neues Produkt als «in Arbeit befindlich» verteidigt und sein Engagement für Ausgewogenheit und Unparteilichkeit bekräftigt. Man werde ständig neue Updates veröffentlichen und die Modelle verbessern.
Unterdessen habe laut Transparenzdaten der australischen Wahlkommission das Unternehmen Facebook in den letzten zehn Jahren mehr als 40’000 Dollar an die Labor Party gespendet, ergänzt Sky News Australia. An die Liberale Partei habe es keine Spenden geleistet. In ähnlicher Weise habe Google Australien seit 2017 über 91’000 Dollar an die Labor Party gespendet und nichts an die Liberal Party.
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