Offensichtlich verzeichnet die römisch-katholische Kirche einen erneuten grossen Mitgliederverlust. Es ist nicht die Aufgabe dieses Kommentars auf die (an sich hinlänglich bekannten) Gründe dafür einzugehen. Diese Kirche (mit vielen anderen auch) zeichnet sich in jedem Fall dadurch aus, dass sie in Krisenzeiten meist blind den Autoritäten der säkulären Politik folgt.
Umso erfreulicher, wenn sich ab und an ein Kirchenmann (Kirchenfrauen gibt es bei den Katholiken ja nicht oder kaum!) dezidiert zur Lage der Weltnation äussert: Während der Papst im Vatikan sich mit symbolischen Aktionen an die Transgender-Bewegung annähert, nein, vielmehr anbiedert und mit dem Grosskapital den Pakt zum «inklusiven Kapitalismus» eingegangen ist, mehren sich auch in der katholischen Kirche die kritischen Stimmen.
Einer davon ist der streitbare Mainzer Kardinal Gerhard Ludwig Müller. Um die angebliche «Überbevölkerung» zu bekämpfen, greife die herrschende Elite auf – wörtlich, man staune - «Ausrottungsprogramme« zurück, so Müller.
Thema Bevölkerungsreduktion: Müller hatte sich bereits während der restriktiven Phase der Covid-Politik, deutlich dagegen geäussert und sprach vom Aufbau einer «technokratischen Tyrannei». Zum Einmarsch Russlands in die Ukraine, sagte er gegenüber der dpa, dass Putin «schwere Schuld auf sich geladen habe» und verglich ihn mit Hitler. Da wird der Kardinal eines besseren belehrt werden und die Frage an ihn sei erlaubt: Wenn Putin Hitler ist, mit wem würde er dann Netanjahu vergleichen?
Jetzt hat Kardinal Müller dem kanadisch-katholischen Medium LifeSiteNews ein Interview gegeben, das wohl auch für Kontroversen sorgen könnte. Müller wirft der herrschenden Elite vor, einen «Genozid» zu begehen, indem sie Abtreibung und Euthanasie fördern. Diese seien aber nur Teil eines «Ausrottungsprogramms», das gegen die Menschen laufe, um eine «angebliche Überbevölkerung zu bekämpfen», sagt er im Exklusiv-Interview. Denn in der Elite habe sich ein Denken durchgesetzt, das glaube, dass der Planet übervölkert wäre:
«Es ist ihnen egal, dass die Selbstmordrate unter jungen Menschen weltweit steigt. Es ist ihnen geradezu recht.»
«Der Völkermord, der jetzt durchgeführt wird, wird durch Propaganda geschützt, indem seine Kritiker mit den Leuten gleichgesetzt werden, die den Völkermord in der Vergangenheit begangen haben», fügte der Kardinal hinzu. So werde der «Nazi»-Vorwurf oft als «Machtinstrument» eingesetzt, um abweichende Meinungen zu unterdrücken:
«Die Perversion ihrer Logik besteht darin, die Opfer als Täter darzustellen. Was ist das Entvölkerungsprogramm anderes als ein Plan zur Reduzierung von Menschen durch Gewalt?»
Laut Müller gehe die herrschende Elite dabei auf allen Ebenen vor: «Das wollen sie alles zerstören. Sie wollen, dass alle atomisiert werden, ohne kulturelle und religiöse Wurzeln und Identität.» Eine wesentliche Politik sei dafür jene der Massenmigration, so der konservative Kardinal. Damit würde «nationale Identität» zerstört werden:
«Sie sagen, dass nationale Identität Nationalismus ist, der alle Kriege verursacht hat, also sagen sie, dass sie gegen Nationalismus sind, aber in Wirklichkeit sind sie gegen die Nation.»
Die Menschheit werde von den Herrschenden dabei nur als «manipulierbare Masse» betrachtet: «Man muss sich den französisch-rumänischen Philosophen Emil Cioran ansehen, der in seinem Buch ‹Le Mauvais demiurge› den rücksichtslosesten Hass auf die Schöpfung und die Güte Gottes propagiert und das Schlangengift des Nihilismus aller jakobinischen, kommunistischen, faschistischen und woken ‹Eliten› der letzten zwei Jahrhunderte ausspuckt.»
Weiter sprach Müller etwa über mediale Machtkonzentration in den Händen weniger, über «Klima» als Ersatzreligion oder die Instrumentalisierung der Sexualität als «Droge».
Müller, der als Vertrauter von Papst Benedikt galt, ist seit 2013 Kardinal und gilt als entschiedener Kritiker des aktuellen katholischen Oberhaupts. Der britische Journalist Daniel Hannan schreibt im The Telegraph, dass Russland vor einem vernichtenden Sieg steht und die Unterstützung Europas für die Ukraine massiv ins Straucheln kommt. Dem ist kaum was hinzuzufügen. Eine Niederlage der Ukraine zu prognostizieren war eine weitere, natürlich rechtsradikale Verschwörungstheorie.
Europa respektive die Europäische Union hat sich einmal mehr verrannt und ist zu einer Kopie von dem am Ende belächelten heiligen römischen Reich geworden, welches in seinen Endzügen weder heilig, noch altrömisch noch ein Reich war. So ist die EU heute nichts anderes mehr als ein armseliges Beiboot der dement-gerontokratischen Regierung der USA. Ein Beiboot der römischen Reiches unter Julius Caesar gewesen zu sein, ist das eine, aber ein Beiboot dieser US-Regierung zu sein, muss etwas vom Erschütternsten, vom Erniedrigensten, vom Entwürdigsten sein, was einem Staatsoberhaupt oder einer ganzen Organisation wie der EU wiederfahren kann.
Wer einst mit hehren Gedanken in die Politik gegangen ist und es bis zum europäischen Staatsoberhaupt geschafft hat, findet sich nun als Sklave eines imbezil gewordenen, korrupten, seinen Sohn opfernden Joe Silly Biden, der noch einen Zuspruch von 35 Prozent seiner Landsleute hat – weniger als ein Jahr vor den Wahlen, die er nur gewinnen kann, wenn wieder ein massiver Lockdown befohlen würde und er sich für den Wahlkampf wie im 2020 zu Hause einsperren könnte.
Deutschland ist ein Mikroabbild der USA, geführt von ebenfalls Senilus Scholz mit den riesigen Gedächtnislücken, vom Trampolinkobold Baerbock, dem hühnerzüchtenden Märchenschreiber Habeck und Rechtejägerin Miss Piggy Faeser, der Innenmyssi. Die Roten und die Grünen sind zu Vampiren mutiert, die nicht nur Blut saugen, sodern bildlich im Blut waten, zuerst in der Ukraine und nun in Palästina. Sie sabbern Blut und bluten förmlich zusätzlich noch aus ihren eigenen Augen in ihrem militärischen Rausch, den sie in Ländern des Dschungels befriedigen, wie es Josep Borrel, der Sicherheitsbeauftragte der EU bezeichnte, als er meinte, alles ausserhalb der EU und den USA wäre ein Dschungel.
Dort kann man bekanntlich mit der Machete blindlings wüten. Und nichts kann sie stoppen: Keine Berichte, keine Videos, keine Bilder, die selbst Steine zum Weinen bringen, sie buddeln sich mehr und mehr in diese Kriegsgruben ein, was, seien wir ehrlich, für viele der EU-Staaten gilt und auch die Schweiz erfassen würde, wären wir Mitglied in diesem unwürdigen Club, einst auch ausgezeichnet mit dem Friedensnobelpreis: Die Europäische Union hat am Freitag, 12. Oktober, den Friedensnobelpreis 2012 erhalten.
Das Nobelkomitee in Oslo erklärte, die EU habe aus einem Kontinent des Krieges einen Kontinent des Friedens gemacht. Die EU und ihre Vorgänger «haben über mehr als sechs Jahrzehnte zur Förderung von Frieden und Versöhnung, Demokratie und Menschenrechten in Europa beigetragen«, hiess es in der Begründung des Nobelkomitees.
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz zeigte sich tief bewegt über die Auszeichnung. «Der Friedensnobelpreis geht an alle EU-Bürger. Die Europäische Union hat den Kontinent mit friedlichen Mitteln vereint und Erzfeinde zusammengeführt (...) Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage bleibt die Europäische Union ein Magnet für Stabilität, Wohlstand und Demokratie.« Von all dem ist gut zehn Jahre später so gut wie nichts mehr übrig.
Wo aber sind all die Liberalen, die Freigeister, die wirklich kritischen Kulturschaffenden, ich nenne oder nannte sie die fünfte Macht im Staate, geblieben? Ich gebe es zu, mit einem gewissen mitleidigen Amusement habe ich zur Kenntnis genommen, wie sich bestbezahlte Hoolywood-Schauspielerinnen die Haare, oder ein bisschen davon, abgeschnitten haben. Vordergründig als Zeichen der Solidarität mit den iranischen Frauen, in Wirklichkeit aber um im Rampenlicht zu bleiben für das Casting der nächsten grossen zu vergebenden Rollen.
Aus Solidarität zu Frauen, die gezwungen werden, ein Kopftuch zu tragen. Wenn diese das aber in unseren Breitengraden tun, müssen wir gefälligst tolerant sein. Solidarisch war man in Hoolywood damals auch zur lybischen Bevölkerung unter Ghaddafi, dem ganz Bösen. Und heute? Eines der am besten funktionierenden Länder Afrikas, mit freier medizinischer Versorgung und ebensolcher Bildung, mit einem hohen universitären Frauenanteil, ist vom Westen in die Steinzeit gebombt worden – zuvorderst von Killary Clinton – und zu einem Shithole-State mutiert ohne funktionierende Strukturen, ausser vielleicht den Schlepperzentren und Sklavenmärkten.
Wo aber sind die gleichen Hollywood-Grazien und andere VIPs jetzt, wenn es darum ginge, dieses Schlachten von Frauen und Kindern in Gaza zu stoppen? Wo sind die Feministinnen, die pussywoken, dauerempörten, östrogengefluteten Halbmänner, die schon bei einem vergessenen Gendersternchen oder einem falschen Pronomen in lebensbedrohliche Schnappatmung fallen? Wo sind sie, wenn es darum ginge, den Kindsmord zu stoppen?
Wo sind die Akademiker, etwas, was ich mich schon zu plandemischen Zeiten gefragt habe. Wo sind die Universitätsleitungen, die ansonsten Professoren schon feuern, wenn diese sich erdreisten zu behaupten, dass es nur zwei Geschlechter gibt? Wo sind die Intellektuellen, die tolerieren, dass Intellektuelle geschlachtet werden, Professoren, Ärzte in der Ausübung ihres Berufes durch Spitalfenster erschossen werden, wie auch dieser Tage wieder geschehen, während israelische Ärzte bestätigen, dass solche Aktionen auch zum Recht auf Selbstverteidigung Israels gehören.
Wenn ich zu Hause einem mitten in der Nacht gewaltsam Eingebrochenen, bewaffnet oder unbewaffnet, ein Knie kaputt schiesse, muss ich ihn ein Leben lang unterstützen, wenn ich nicht noch ins Gefängnis muss. Das ist dann keine Selbstverteidigung, sondern fahrlässige Körperverletzung. In welcher Welt leben wir eigentlich? Wo sind die Ärzte, die Ärztevereinigungen, die dieses menschliche Drama anprangern?
Ich habe letzte Woche mailmässig von gewissen Aletheia-«Kollegen», auch aus der Abteilung Pussymen, auf die Schnauze bekommen, ich würde mich zu politisch äussern, Politik sei nicht die Sache von Aletheia. Ich frage diese Schlafwandler, die noch nicht gemerkt haben, dass Covid-19 kein medizinisches, sondern ein gesellschaftspolitisches Problem war, wie sie das Abknallen von Ärzten, Pflegepersonal und Patienten unter dem Vorwand der Selbstverteidigung mit ihrem ethisch-ärztlichen Bild vereinbaren können?
George Galloway, mehr als 40 Jahre Politiker und Publizist in Grossbritannien, fragt richtig:
«Gibt es in der westlichen Welt keine medizinische Institution, die so viel Ethik, so viel Empathie hat, diese Verbrechen an der eigenen Gilde und Branche öffentlich zu verurteilen?»
Wo sind die Journalisten, die angeblich objektiven Freigeister, die eben objektiv und nicht nach der Religion und den Seilschaften der Medienbesitzer über diese Taten berichten? Mindestens 80 Journalisten, Broadcaster, Mitglieder von Kamerateams sind vorsätzlich umgebracht worden, um zu verhindern, dass deren Material an die Öffentlichkeit gelangt, damit wir die allerschlimmsten Bilder nicht sehen müssen oder dürfen – diese unsere Kollegen wurden hängengelassen wie Julian Assange, die einen schon, der andere noch nicht ganz umgebracht. Aber nur in China und Russland haben es die Journalisten bekanntlich schwer.
Wo sind die Liberalen? Universitäten wie Columbia, Harvard und andere erlassen Gesetze, um israelkritische Professoren zu entlassen, ihre akademische Karriere zu einem eventuell definitiven Stillstand zu bringen. Diese Liberalen blasen nun zur Hexenjagd, zu Deplafonierung, zur Zensurierung anders und kritischer Denkender.
Es war nicht so schwierig, vorauszusehen, dass Russland als Sieger aus diesem Konflikt mit der Ukraine hervorgehen würde. Es war nicht so schwierig, vorauszusehen, dass grössere, energieintensive Teile der europäischen Wirtschaft kollabieren würden. Es war nicht so schwierig, vorauszusehen, dass grosse Teile der europäischen Bevölkerung nicht lange einen solch einseitigen Krieg unterstützen würden.
Aber es macht traurig, dass wegen eines gewaltigen politischen Versagens der EU-Zwerge im vermeintlichen Schatten eines dementen Pseudoriesen USA viele Menschen frieren und leiden müssen. Viele in Europa stellen sich diesen Winter jeden Tag zwei Fragen: HH und FF – Heizen und Hungern oder Fressen und Frieren? Da nützt auch Haare abschneiden nichts.
********************
Dies ist der Newsletter von Marco Caimi, Arzt, Kabarettist, Publizist und Aktivist. Aus Zensurgründen präsentiert er seine Recherchen nebst seinem YouTube-Kanal Caimi Report auf seiner Website marcocaimi.ch. Caimis Newsletter können Sie hier abonnieren.