Italien, Namibia und Mauretanien gehören zu den Ländern, die die SIM-Karten-Aktivierung über eine digitale ID einführen. Italien hat nun die Phase erreicht, in der die Regulierungsbehörde für Telekommunikation, AGCOM, grünes Licht für diese Praxis gegeben hat. Darüber berichtet Reclaim The Net.
In einer Erklärung der AGCOM heisst es, dass es den Mobilfunkbetreibern freistehe, SIM-Karten entweder mit der elektronischen ID-Karte (CIE), der nationalen Dienstleistungscharta (ID), bekannt als CNS, oder der SPID, dem öffentlichen digitalen und biometrischen ID-System, zu aktivieren.
In Italien informiert die örtliche Presse, dass die Genehmigung für diese Methode der SIM-Kartenregistrierung auf Entscheidungen zurückzuführen sei, die auf einer Sitzung der «Kommission für Infrastruktur und Netze» getroffen wurden, sowie auf einen früheren Entschluss der Regulierungsbehörde.
Bisher mussten Personen, die in Italien neue SIM-Karten für ihre Telefone registrieren lassen wollten, Kopien ihres Personalausweises und ihrer Steuernummer vorlegen (entweder persönlich oder per Online-Antrag).
«Die neue Entwicklung wird von den Befürwortern als ‹Vereinfachung› bezeichnet - das ist der Cousin der ‹Bequemlichkeit›, wenn es um die Förderung einer immer breiteren und intensiveren Nutzung der digitalen ID geht», schreibt Reclaim The Net.
Ein anderes Argument für die Ausweitung der Digitalisierung sei, dass man den SIM-Austausch bekämpfen wolle, obwohl es andere Wege gebe, dies zu tun. Die SPID werde bereits von 35 Millionen Italienern für den Zugang zu verschiedenen Diensten genutzt.
Die biometrische SIM-Registrierung in Mauretanien sollte laut Reclaim The Net bis zum 6. Oktober abgeschlossen sein, aber bisher gebe es keine Nachrichten aus dem Land über den Verlauf des Vorhabens. Mauretanien begründe die Einführung mit der «nationalen Sicherheit». In Namibia scheine das Problem in der geringen Akzeptanz und dem «Widerstand» in einigen Gemeinden sowie in logistischen Problemen zu liegen.