Seit dem 25. Januar 2023 sind in der EU mehrere Insekten für den menschlichen Verzehr zugelassen. Gefrorene Mehlwürmer (alphitobius diaperinus) und Grillen (Acheta domesticus), deren Produktion und Konsum legalisiert und sogar propagiert wird (z.B. in Schulen in Holland), können fast in alle denkbaren und undenkbaren Nahrungsmittel eingebracht werden, von Tomatensaucen zu Brötchen und Schokolade.
Parallel dazu wird bei der Agrarpolitik mehrerer EU-Länder (Holland, Deutschland) die Schraube immer mehr angezogen, angeblich des Klimawandels wegen, wegen des Tierwohls oder zum Schutz wertvoller Landschaften, oder es wird bebaubares Land für das Aufstellen von Windturbinen und Solarpanels freigemacht. Vor allem die Tierzucht und damit der Fleischkonsum steht in der Kritik.
Wenn nun die Landwirtschaft in der Zukunft nicht in der Lage sein wird, genügend proteinhaltiges Essen für die Bevölkerung zu produzieren, werden die oben erwähnten neuen Regelungen der EU ihren «Nutzen» erweisen. Denn Insekten seien eine wertvolle Proteinquelle, wie es heißt, und ihre Züchtung sei umweltfreundlicher im Vergleich zur Tierzucht. Und Proteine sind essentiell für den Metabolismus des menschlichen Körpers, aber unser Körper kann sie nicht selber produzieren.
Wir alle brauchen also Protein. In der traditionellen europäischen Ernährung wird dieses zu einem rechten Teil durch einen vernünftigen, aber nicht zu hohen Fleischanteil abgedeckt (Stichwort Sonntagsbraten). Müssen wir in Zukunft in den sauren Apfel – mit den Würmern – beißen? Es gibt Völker, die das schon lange machen. Dies wäre Politik nach dem Motto: Ich nehme dir das Beef weg, aber gebe dir Grillen.
Viele Menschen haben ihre liebe Mühe damit und empfinden den Konsum von Insekten als ekelerregend und bezeichnen diese als Ungeziefer. Bisher handelt es sich bei diesen Produkten um eine Randerscheinung und das Beigeben von Insekten in Nahrungsmittel ist in der EU und in der Schweiz deklarationspflichtig.
Wer solche Lebensmittel nicht essen möchte, kann sich nun das mühsame Lesen der Zutatenliste und das Entziffern der entsprechenden Codes sparen. Eine App untersucht Lebensmittel bereits im Laden auf Ungeziefer – also, ob der Hersteller Insekten in Form von Pulver, Paste oder anderen Zusatzstoffen beigemischt hat. Diese App bietet recht hohe Trefferquoten, weil sie die Zutatenlisten auslesen kann und nicht darauf angewiesen ist, dass der EAN-Artikelcode in einer offiziellen Datenbank hinterlegt ist.
Allerdings bleiben Lücken. Die an sich gute und benutzerfreundliche App findet die Informationen nicht ganz auf jeder Packung. In Läden mit Offenverkauf und in Restaurants sowie Mensen ist die entsprechende Deklarationspflicht zudem lückenhaft. Leider kümmert sich auch der Konsumentenschutz zu wenig um das Thema.
Kommentar Transition News:
Durch das gezielte Aufspüren von solchen für viele unerwünschten Beigaben kann man, falls man auf diese Produkte verzichten möchte, ein Sensorium entwickeln, wo diese enthalten sind und wo nicht.
Es ist allerdings zu erwarten, dass die Propaganda, Verzeihung: die Werbung und systematische Information des Publikums, vor allem bei den Kindern ansetzen wird. Kommt vielleicht der Moment, wo eine Mutter, der ein Knabe eine Grille ins Haar gesetzt hat, anstatt diese schreiend zu entfernen, sie fängt und in ihren Mund stecken wird?
Der Markt dürfte es richten. Bleiben die Produkte im Regal, dann ist dem Versuch, die Ernährung von Rind, Schwein und Huhn auf insektenbasiertes Protein umzustellen, ein kurzes Leben beschieden.
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