Bereitet Angela Merkel nach ihren Abgang als Bundeskanzlerin den Wechsel zu einer Bill Gates nahen Organisation vor? Die Frage zu stellen, ist legitim. Denn noch vor der umstrittenen 300 Millionen Euro Förderung des Impfstoffherstellers CureVac, an dem Gates über seine Stiftung beteiligt ist, bekam die ebenfalls von Gates mitgegründete Impfstoffallianz Gavi 600 Millionen Euro aus der Bundeskasse. Das berichtete das Ärzteblatt bereits am 23. Januar 2020 — also genau zwei Monate vor dem Beginn der Coronakrise in Europa.
Aus heutiger Sicht besonder pikant: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am jährlich stattfindenden Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos zugesagt, «dass Deutschland weitere 600 Millionen Euro für die globale Impfallianz Gavi zur Verfügung stellt».
Damit sagte die Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland innerhalb von nur fünf Monaten Bill Gates rund eine Milliarde Euro zu. Sowohl Gavi als auch CureVac wollen Impfstoffe gegen Covid-19 entwickeln und vertreiben.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO erklärte, sie wolle in Zusammenarbeit mit Gavi bis 2021 rund 1,5 Milliarden Menschen mit den zukünftigen Vakzinen impfen — die Impfstoffe können allerdings bis dahin nicht nach den üblichen klinischen Sicherheitsstandards getestet werden (wir berichteten), vor allem mögliche Langszeitfolgen bleiben zwangsläufig unerforscht.