Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat vorgerechnet, warum die Zahl der Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland bis Weihnachten auf täglich 19’200 Fälle pro Tag ansteigen soll. Das berichtet die Zeit.
Was die Zeitung zu berichten vergass: Merkels Zahlenakrobatik ist reine Panikmache, denn die entscheidenden Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) blendete die Kanzlerin, trotz ihrem wissenschaftlichen Hintergrund als Physikerin, aus.
Tatsächlich fokussiert sie ausschliesslich auf die Neuinfektionen, während sie die Zahl der mit Covid-19 Verstorbenen in ihren Prognosen nicht beachtete. So meldete das RKI am 3. Oktober 2020 genau 2’563 positiv Getestete und exakt 19 Todesfälle.
Dabei ist die korrekte Interpretation der Zahlen von substantieller Bedeutung. Denn diese sagen nicht aus, dass von 2’563 Infizierten 19 Menschen verstarben. Die Zahlen bedeuten:
Von 83 Millionen Menschen, die vor der Testung der 2’563 positiv Getesteten mit Covid-19 diagnostiziert wurden, verstarben 19. Die Sterberate liegt somit unter einem hundertstel Prozent bezogen auf die Gesamtbevölkerung in Deutschland.
Dieser Trend — steigende «Infektionszahlen» bei steigender Testzahl — ist weltweit zu beobachten. Gleichzeitig bleiben die Sterbefälle weltweit auf sehr niedrigem Niveau.
Dass die Kanzlerin auf Basis der «Neuinfektionen» öffentlich Panik verbreitet, könnte fatale Folgen haben: Ein erneuter Lockdown — regional oder bundesweit — würde die Bundesrepublik als grösste europäische Wirtschaftsmacht vermutlich in den wirtschaftlichen Kollaps stürzen.
Meinung der Redaktion: Um weiteren Schaden vom Land abzuwenden müsste die Opposition im Bundestag ein konstruktives Misstrauensvotum einbringen, das freilich von Mitgliedern der Grossen Koalition aus SPD und CDU mitgetragen werden müsste. Dazu wird es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vorerst nicht kommen.