Der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kündigte laut Welt eine Ausgangsbeschränkung an. Zudem solle es in sogenannten Hotspots eine Ausgangssperre geben. Die Deutsche Polizeigewerkschaft rechne dadurch «mit grossen Problemen».
Die Wohnung solle «nur noch mit einem triftigen Grund verlassen werden dürfen», habe Söder nach einer Sondersitzung des Kabinetts in München am vergangenen Sonntag mitgeteilt.
Die Welt weiter: «Zu den Gründen zählen Einkaufen, Arbeit, ein Arztbesuch, Bildung oder familiäre Angelegenheiten. Ausserdem wird erneut der Katastrophenfall ausgerufen.»
Söders Verschärfungen könnten laut Gewerkschaft der Polizei Konflikte herbeiführen, wie die Welt zudem schreibt:
«Insbesondere die Rücknahme der Silvester-Lockerungen werden der Polizei Schwierigkeiten bereiten», sagte der Landesvorsitzende Jürgen Köhnlein der Welt. «Sehr viele Menschen haben sich schon darauf eingestellt, dass sie mit bis zu zehn Leuten feiern dürfen. Da wird es Konflikte geben, weil die Menschen enttäuscht sein dürften. Insbesondere die Jüngeren wollten einfach mal feiern – wenn auch in einer kleinen Gruppe.»
Kommentar der Redaktion: Söders Entscheidungen tragen autokratische Züge. Denn seine Überlegungen basieren auf der Zahl der steigenden Neuinfektionen. Diese aber sagen nichts darüber aus, inwieweit es sich dabei um Erkrankte handelt. Bedenklich sind die angekündigten Massnahmen, weil sie als Testballon für weitere Bundesländer fungieren könnten. Söder handelt auf Grund seiner eigenen Interpretation der Lage in Bayern, die Evaluierung seiner jetzt angekündigten Massnahmen durch unabhängige Experten kann er nicht vorlegen.