Liebe Leserin, lieber Leser
«Aussergewöhnlich hohe Übersterblichkeit in der Schweiz.» So die Überschrift des Tagesanzeigers vom 17. November. Die Zahl der Todesfälle der über 65-Jährigen sei – vom 2. bis 8. November (Woche 45) gegenüber dem langjährigen Erwartungswert gerechnet – dramatisch gestiegen. Auch Swissinfo, der internationale Dienst der Schweizer Radio- und Fernsehgesellschaft titelte: «Zweite Covid-Welle führt zu hoher Übersterblichkeit».
Ich wollte es genauer wissen und rechnete die Daten des Bundesamtes für Statistik (BFS) durch. Ergebnis: In der Woche 45 des laufenden Jahres starben tatsächlich 507 Menschen mehr als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre – immerhin eine Steigerung von 36 Prozent. Aber – und das ist sehr wichtig – solche Schwankungen auf Wochenbasis sind normal und alles andere als repräsentativ.
Vergleicht man die Zahlen von Sterbefällen der über 65-Jährigen in der Woche 41 des laufenden Jahres mit denen der fünf Vorjahre, sieht es schon ganz anders aus: 59 Sterbefälle mehr in diesem Jahr, das ist ein Plus von 5,2 Prozent gegenüber dem Fünfjahresdurchschnitt und damit rund siebenmal weniger als in der vom Tagesanzeiger und Swissinfo gewählten Woche 45. In der Woche 35 gab es in diesem Jahr sogar 105 Verstorbene weniger als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Da die Daten von einzelnen Wochen vergangener Jahre nicht zur Verfügung stehen, sind schlüssige Vergleiche auf Wochenbasis ohnehin nicht möglich und verfälschen den Gesamteindruck völlig, genauso wie die Gegenüberstellung von reinen Prognosedaten.
Im Jahr 2015 wurde in der Schweiz die heftigste Grippewelle seit zehn Jahren mit über 2500 Todesfällen verzeichnet. Die Sterbezahlen der Grippemonate Februar bis April 2020, im Verhältnis zum Jahr 2015, zeigen hingegen keine «Übersterblichkeit», sondern das Gegenteil: Im laufenden Jahr gab es 348 und damit 1,91 Prozent weniger Sterbefälle als 2015 – in den drei heftigsten Grippemonaten. Vor fünf Jahren waren wir allerdings von Maskenzwang, Abstandsregeln oder einem Lockdown verschont. Die Frage nach dem «Wieso» konnte mir bis dato niemand beantworten.
Nicht nur in der Schweiz sind die Sterbezahlen niedriger: Österreich verzeichnet 3,35 Prozent und Deutschland 2,85 Prozent Tote weniger als im Jahr 2015 – und dies in Zeiten einer Jahrhundertpandemie.
Mit Prognosewerten des BFS auf Wochenbasis auf eine massive Übersterblichkeit zu schliessen ist Panikmache und lässt jeden Bezug und jedes Verhältnis zur tatsächlichen Situation vermissen. Hinzu kommt: Ob diese Menschen wirklich am oder mit dem SARS-CoV-2 Virus gestorben sind, ist eine ganz andere Frage. Denn Grippetote ohne Covid-19 werden vom Bundesamt für Gesundheit gar nicht mehr erfasst.
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Im Namen der Corona-Transition Redaktion grüsst Sie herzlich
Stephan Seiler
PS: Die Corona-Transition ist in Bewegung und lanciert bereits den zweiten Podcast. Diese Folge mit dem Titel «Whistleblower der Pharmabranche über Gefahren der Gen-Impfung» kann hier angehört und abonniert werden. Wir publizieren wöchentlich eine Folge zu aktuellen Themen. Viel Spass beim Hören.