Menschen in Bayern dürfen sich ab dem 2. November nur noch dann treffen, wenn sie maximal zwei unterschiedlichen Haushalten angehören. Die Verordnung umfasst auch Privatwohnungen. Die bayerische Lockdown-Version ist somit strenger als der auf Bundesebene festgelegte Lockdown 2.0, der ebenfalls am 2. November für vorerst einen Monat in Kraft tritt. Das berichtet das Ärzteblatt.
«Zudem werden bis Ende November Veranstaltungen aller Art untersagt und nicht nur solche, die der Unterhaltung dienen», schreibt das medizinische Fachorgan.
Ausnahmen solle es nur für Gottesdienste und Demonstrationen geben.
Kommentar der Redaktion: Der von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) angeordnete, noch schärfere Massnahmenkatalog ist selbst aus dem Blickwinkel der Hardliner-Fraktion epidemiologischer Mumpitz. Warum Menschen zu Hause lediglich Mitglieder eines fremden Haushalts empfangen dürfen, während sie in der Kirche mit unzähligen anderen unter einem Dach verbringen verweilen können, lässt sich nur politisch begründen: Einerseits spielt Söder den harten Macher. Andererseits will er im katholischen Bayern nicht seine Wählerinnen und Wähler verprellen.
Werden die Menschen ein paar Tage nach dem Gottesdienst wie die Fliegen umfallen? Wohl kaum. Diese «Kirchenregel» zeigt deutlich auf, wie sinnlos die Massnahmen per se sind – das wird sich innert Wochenfrist konkret belegen lassen. Zusätzlich beweist die «Kirchenregel», dass Reden von Politikern, die behaupten, es ginge ihnen um die Gesundheit der Menschen, die reine Heuchelei sind.