Markus Söder (CSU) ist kein Arzt, kein Epidemiologe oder Virologe — doch in seiner Funktion als bayerischer Ministerpräsident verkündet er in den Medien eine wissenschaftlich unbewiesene und durch keinerlei Fakten belegte Aussage:
«Corona wird jeden Tag gefährlicher». Nun ist es aber so, wenn jemand eine offensichtlich faktisch falsche Aussage macht, dass man ihn juristisch einwandfrei gedeckt, folgenlos einen «Dummschwätzer» nennen darf.
Die Todesfallzahlen stagnieren nämlich weltweit seit Wochen, ohnehin liegt die Todesrate in nahezu allen Ländern weltweit zwischen 0,004 und 0,05 Prozent bezogen auf die Gesamtbevölkerung eines Landes. In Schweden, wo es weder einen Lockdown, noch eine Maskenpflicht für den öffentlichen Raum gab, sinkt selbst die Zahl der Neuinfektionen rapide (wir berichteten).
Und die Zahl der Neuinfektionen wiederum sagt nichts über die tatsächlichen Erkrankungen aus, wie das Beispiel Italien demonstriert: Dort waren rund 1,25 Millionen Menschen infiziert, ohne es überhaupt jemals bemerkt zu haben (wir berichteten).
Wer Söders Aussagen in der Berliner Zeitung liest, wird sich indes trotz des faktenfreien Geschwätzes des Ministerpräsidenten eines mulmigen Gefühls nicht entledigen können. Denn zwischen den Zeilen kommt Söder zum eigentlichen Anliegen — offensichtlich geht es um die Kontrolle des Privatbereichs des Einzelnen:
«Die eigentliche Gefahr ist der Leichtsinn bei privaten Veranstaltungen», zitiert die Berliner Zeitung Markus Söder, und: «Daher müsse man auch dort ansetzen, wenn es Probleme gibt».