Eine neue Studie der Harris School of Public Policy an der University of Chicago hat die Auswirkungen von «Stay at home»-Anordnungen auf Infektionen und Todesfälle in den US-Bundesstaaten untersucht und festgestellt, dass sie keinen Unterschied bewirkten.
Die von Experten geprüfte Studie fand heraus, dass die «Bleiben Sie zuhause»-Anweisung nicht zu einer geringeren Zahl von Infektionen oder Todesfällen führte. Sie ist sogar mit einem leichten Anstieg von Infektionen und Todesfällen verbunden, allerdings nicht in statistisch signifikantem Ausmass.
Die Autoren der Modellrechnung vermuten, dass «Stay at home»-Anweisungen keinen Einfluss auf Infektionen oder Todesfälle haben, weil sie wenig bis keinen Einfluss auf die Mobilität haben. Isoliert man nämlich die Auswirkungen der stay-at-home-Anordnungen von den bestehenden Mobilitätstrends, so schätzen sie, dass die Weisung selbst zu einem Rückgang der Mobilität von nur 0,7 Prozent im Vergleich zu den Werten vor der Pandemie beigetragen habe. Dies liege vor allem daran, dass die Menschen ihre Mobilität bereits so weit reduziert hätten, wie sie dazu in der Lage oder bereit gewesen seien.
Die modellbasierten Studien, die behaupten, dass die Anweisung, zu Hause zu bleiben, Tausende von Leben gerettet hat, seien daher falsch, argumentieren sie.
Die Studie wurde von verschiedenen Seiten kritisiert. Die Redaktion von «Nature» hat eine Revision nach Anhörung aller betroffenen Seiten angekündigt.