Weil die politisch verhängten Massnahmen – darunter strenge Abstandsregeln – eingehalten werden müssen, kommt es bei Blutspendediensten zu massiven Engpässen. Das berichtet der Deutschlandfunk (DLF) in einem Beitrag. Darin heisst es:
«Auf einer aktuellen Videopressekonferenz schlagen Deutschlands Transfusionsmediziner Alarm. Ein Versorgungsengpass mit Blutkonserven droht. Coronabedingt.»
Grund hierfür seien in erster Linie sowohl die Abstandsregeln als auch die Angst der Menschen.
«Wir haben es stark gemerkt, dass die Mitbürgerinnen und Mitbürger, wenn immer möglich, den öffentlichen Raum gemieden haben und auch den Blutspendeterminen ferngeblieben sind» zitiert DLF den saarländischen Transfusionsmediziner Herrmann Eichler.
Das Phänomen des Wegbleibens halte nach wie vor an, so der Arzt, auch nach Ende des bundesweiten Lockdowns:
«Und wir sehen jetzt immer noch ein geringeres Annehmen von Blutspendeterminen. Das heißt, die Krankenhäuser brauchen wieder Blut. Die fahren wieder unter Volllast. Und die Spender bleiben aus oder kommen jedenfalls nicht ausreichend zur Blutspende.»
Meinung der Redaktion: Das Beispiel verdeutlicht die Sekundärschäden, die von den politischen Entscheidungsträgern verursacht wurden. Denn die Massnahmen führten auch dazu, daß in Betrieben und Schulen keine Blutspendeaktionen mehr stattfinden können, weil die Mitarbeiter und Schüler zu Hause sind. Im Jahr 2019 wurden in Deutschland vier Millionen Blutkonserven gespendet — diese Zahl wird 2020 nicht mehr erreicht werden können. Der Mangel an Blutkonserven hat fatale Auswirkungen: Viele Operationen können ohne die entsprechenden Reserven nicht mehr durchgeführt werden.