Eine Paneldiskussion an der Universität Berkeley fokussierte zwar auf die mediale Lage in den USA, doch viele der diskutierten und kritisierten Punkte sind auch in Europa nahezu täglich zu beobachten. Edi Wassermann, Dekan der Graduate School of Journalism an der Universität Berkely, USA, sprach von einem «entscheidenden Moment für die Medien», zumal das aktuelle Corona-Thema viele verwirrende Dimensionen habe.
John Swartzberg, emeritierter Professor für öffentliche Gesundheit, stellte fest, das Virus existiere zwar erst seit wenigen Monaten und doch habe es bereits die Gesellschaft zerrüttet. Diesen Effekt habe das Weisse Haus verstärkt, weil die Informationen aus Washington verwirrend, inkohärent und unzuverlässig seien – eine Schwarz-Weiss-Darstellung der Problematik sei nicht hilfreich. Wassermann: «Wir sehen Informationen, die eigentlich politisch neutral sein sollten, aber verdreht werden, so dass wir ihnen nicht mehr trauen können.»