Die Hälfte der chinesisch-amerikanischen Eltern und ihre Kinder geben an, persönliche Erfahrungen von Rassendiskriminierung im Zusammenhang der Coronakrise erlebt zu haben. Das berichtet das Fachmagazin Medscape unter Berufung auf eine entsprechende Umfrage.
Grund hierfür sei die Tatsache, dass in den Vereinigten Staaten Beamte SARS-CoV-2 weiterhin als das "China-Virus" bezeichnen, schrieb Charissa S.L. Cheah von der University of Maryland im Fachblatt Pediatrics.
Cheah befragte 543 chinesisch-amerikanischen Eltern schulpflichtiger Kinder und 230 Kinder im Alter von 10 bis 18 Jahren. «Die Eltern in der Kohorte waren größtenteils im Ausland geboren, wobei sich alle als ethnische Chinesen identifizierten, während ihre Kinder überwiegend in den USA geboren wurden», schreibt Medscape.
Ergebnis der Umfrage: Die Hälfte der Eltern und ihre Kinder gaben an, «mindestens einen persönlichen Vorfall direkter Diskriminierung im Zusammenhang mit der Pandemie erlebt zu haben».
Die Folgen sind Medscape zufolge gravierend: «Die Diskriminierungserfahrungen wirkten sich wahrscheinlich auf die psychische Gesundheit sowohl der Eltern als auch der Jugendlichen aus.» Sowohl bei den Eltern als auch bei den Kindern seien Angst- und Depressionssymptome aufgetreten. Zudem sei bei einem Fünftel der Jugendlichen «ein erhöhtes Risiko für klinisch bedeutsame psychische Gesundheitsprobleme» zu erwarten.