Für den Fall, dass ich wiedergeboren werde, würde ich gerne als tödliches Virus zurückkehren, um etwas zur Lösung der Überbevölkerung beizutragen.
Prince Philip, Duke of Edinburgh in einem Interview 1988
Liebe Leserinnen und Leser
Ich möchte das Thema des letzten Newsletters meiner Kollegin Wiltrud Schwetje nochmals aufgreifen. Ich habe mich schon lange von grossen Umweltschutzorganisationen distanziert, insbesondere vom WWF. Greenpeace begann zumindest als eine genuine Graswurzel-Bewegung («Don’t Make a Wave Committee») und wurde später instrumentalisiert, während der WWF vom Establishment gegründet wurde.
Prinz Philip, einer der Gründerväter des WWF, starb im April dieses Jahres fast hundertjährig, mitten in der Panikdemie. Ist er vielleicht als eine der angeblichen Virusvarianten zurückgekehrt?
Als ich vor vielen Jahren einige Jugend-Camps des WWF als Fotograf begleitete, wurde ich erstmals skeptisch. Alle Teilnehmer bekamen eine Kappe mit den Logos des WWF und der Migros, dem Sponsor der Camps. Das könnte man noch durchgehen lassen. Doch als ich fragte, wieso man nicht einen Bio- anstatt einen IP-Bauernhof besucht hätte, bekam ich zur Antwort, dass die Migros das so wollte.
Da stellte ich mir die Frage: Wenn der WWF Schweiz sich nicht gegen die Migros durchsetzen kann, wie sollen dann WWF-Ableger in ärmeren Ländern gegen Monsanto, Nestlé, Shell & Co vorgehen können? Die Frage beruhte jedoch auf einer gewissen Ignoranz meinerseits. Seither habe ich gründlich über den WWF recherchiert. Nun weiss ich, dass der WWF mit diesen Konzernen eins ist. Und ich schiesse keine Fotos mehr für den WWF.
26. Januar 1961. Drei Monate vor der Gründung des WWF erlegte Prinz Philip (links) in Indien einen Tiger. In der Mitte Queen Elizabeth. Quelle: The Times
Der WWF ist ein Wolf im Pandapelz. Die 1961 von kolonialistischen monarchischen Grosswildjägern und elitären eugenischen Wissenschaftlern gegründete NGO ist ein neokoloniales Instrument unter dem Deckmantel des Naturschutzes. Sie ist Teil eines Konglomerats europäischer Königshäuser, multinationaler Konzerne, Banken und NGOs.
Eine konservative Schätzung ermittelte weltweit 20 Millionen Angehörige indigener Völker, sogenannte «conservation refugees» (Naturschutzflüchtlinge), die durch den WWF und andere westliche Naturschutzorganisationen von ihrem Land vertrieben wurden. Menschen, deren Vorfahren dort schon seit Jahrtausenden jagten, um zu leben, doch nachhaltig und respektvoll mit der Natur umgingen, gelten jetzt als Wilderer. Sie werden mit militärischer Ausrüstung gejagt, damit andere dann die Ressourcen plündern können.
Menschenjagd als Naturschutz. Artenvielfalt sollte auch für Menschen gelten, sonst gibt es bald nur noch Homo oeconomicus im Devisendschungel. Natürlich bekennt sich der WWF zum Schutz indigener Völker, doch in der Tat werden viele Einheimische ihrer Lebensgrundlage, ihrer Würde und ihres Lebens beraubt. Wenn sie Glück haben, dürfen sie dann die Safari-Lodges putzen.
Der wahre Zweck des WWF war nie die Erhaltung der Tiere – ausser, um sie weiterhin jagen und auf Safaris präsentieren zu können – sondern die Erhaltung des WWF selbst, als Instrument der westlichen Rohstoffindustrie und zur Landkontrolle. Zusammen mit anderen «Umweltschutzorganisationen» kontrollieren sie schon über 12% des Festlandes weltweit – neben zahlreicher Meeresgebiete –, natürlich nur vom Feinsten.
Laut Recherchen werden Reservate von britischen Geheimdiensten auch als Basis für Söldner und Guerillakämpfer benutzt, um «Bürgerkriege» anzuzetteln und zu steuern. Aus strategischen Gründen werden deshalb Reservate und Nationalparks bevorzugt länderübergreifend in Grenzgebieten erstellt. Auch mindestens ein CIA-Agent wechselte zum WWF. Linda de Hoyos schrieb 1997 im Executive Intelligence Review:
«Die doppelte Nutzung des Parks als Wildtierreservat und als Schutzgebiet für einen britischen Aufstand steht im Kern der grossen Strategie für Afrika des britischen Königshauses. Die Abtrennung grosser Landstriche als ‹Nationalparks›, ‹Wildreservate› und ‹ökologische Reservate›, hat zu einem unsäglichen Abschlachten von Menschen und Tieren in ganz Afrika geführt.»
Zudem dient der WWF, dessen Chefetagen von zahlreichen ehemaligen Wirtschaftsführern besetzt sind, dem «Greenwashing» multinationaler Konzerne. Der WWF argumentiert, dass man mit den Konzernen kooperieren müsse. Das ist korrekt, die Frage ist nur, für wen die «Kooperation» am profitabelsten ist und ob man nicht einfach unter einer Decke steckt.
WWF/Shell Sammelalbum von 1971, Quelle: PicClick.uk
Nicht alles was der WWF tut ist schlecht. Doch besonders seine positiven Tätigkeiten im Westen, wo die allermeisten Spenden herkommen, dienen auch als Alibi und Propaganda. Der gut gemeinte Einsatz der meist ahnungslosen Mitarbeiter wird missbraucht. Die Schweiz gehört zu den grössten Spendern, und ein Grossteil der Spenden gehen an den WWF International mit Sitz in Gland im Kanton Waadt.
Die von Wiltrud Schwetje erwähnte Reaktion mancher Grüner auf die Panikdemie ist auch Ausdruck einer gewissen misanthropischen Komponente in der Ideologie radikaler Umweltaktivisten: Der Mensch ist an allem Schlechten schuld und es geschieht ihm recht, wenn die Natur sich rächt. Malthus lässt grüssen. Prinz Philip ebenso.
Herzlich
Konstantin Demeter
Mehr zum Thema:
- Conservation Refugees – The Hundred-Year Conflict between Global Conservation and Native Peoples, Mark Dowie, 2009 (MIT Press)
- Earth for Sale – Reclaiming Ecology in the Age of Corporate Greenwash, Brian Tokar, 1997 (South End Press)
- Doku: Lachsfieber– Wie der WWF das Sterben der Meere unterstützt, Wilfried Huismann, 2010
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