Wer Bürger beteiligt, kann scheitern.
Wer Bürger nicht beteiligt, ist schon gescheitert.
Andreas Paust
Liebe Leserinnen und Leser
Ich möchte mich kurz vorstellen. Mein Name ist Lars Ebert. Ich schreibe bereits seit einigen Monaten für Corona-Transition. Doch das hier ist mein erster Newsletter. Ich lebe in Heidelberg (Deutschland) und habe in den vergangenen Jahren für mehrere Forschungsinstitute und Firmen gearbeitet, immer an der Schnittstelle zwischen Medizin und IT. Studiert habe ich Physik, Schwerpunkt Biophysik.
In der aktuellen gefährlichen Situation mit Demokratieabbau, Einschränkung der Menschenrechte, Spaltung der Gesellschaft und einseitiger Angstmache musste ich einfach aktiv werden – Menschenrechte, Frieden und die Umwelt liegen mir schon viele Jahre am Herzen. Der entscheidende Moment war für mich aber der 18. November 2020.
An diesem Tag fand die Abstimmung im Bundestag zum Dritten Bevölkerungsschutzgesetz statt. Die Tage vor dem 18. November waren für mich eine Sternstunde der deutschen Demokratie. Mehrere tausend Bürger – darunter auch 85-jährige Urgrosseltern – sind damals aktiv geworden und haben ihre Abgeordneten angerufen und ihnen besorgte E-Mails geschrieben.
Wir baten die Politiker, gegen die umfangreichen Grundrechtseinschränkungen zu stimmen. Das Gesetz wurde trotzdem beschlossen. Es geht noch weiter: Alle Abgeordneten haben die Entrüstung und die Sorgen der Bürger mitbekommen. Nach meinem ersten Satz am Telefon habe ich meist zu hören bekommen: «Ah ja, Sie rufen sicher wegen des Bevölkerungsschutzgesetzes an. Sie sind nicht der Erste, ich kann Ihnen versichern: Wir wissen Bescheid!»
Wie wurde über den Umstand berichtet, dass trotz dieses Sturms der Entrüstung das Gesetz sofort beschlossen wurde? Der Spiegel bezeichnete die Sorgen der Bürger als «Spam»! Die Nachrichtenseite titelte: «Bundestagsabgeordnete erhalten Tausende Spam-Mails». Und weiter: «CSU-Landesgruppenchef Dobrindt sieht ‹einen brutalen Missbrauch von politischer Debatte›.» Die Politiker seien geradezu mit «Mails bombardiert» worden.
Allein Dobrindts Büro habe 37’000 Mails erhalten. Ich schrieb damals in meinen Emailverteiler: Das führte bei ihm aber offenbar nicht zu Gedanken wie: «Ups, das beschäftigt wohl viele Menschen. Vielleicht sollten wir noch mal über das Gesetz nachdenken?» Sondern zu: «Wer dahinterstehe, könne man nicht klären.»
Tja, das sollte man aber. Wie bei jeder kapitalen Straftat sollte man versuchen, es herauszubekommen! Es soll ja immer noch Menschen geben, die nicht verstanden haben, was einen guten Demokraten auszeichnet! Seine Abgeordneten zu kontaktieren, ihnen Fragen zu stellen und ihnen eigene Sichtweisen und Wünsche mitzuteilen, gehört jedenfalls nicht dazu! Sarkasmusmodus = OFF.
Herzlich
Lars Ebert
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Hinweis:
Was heisst soziale Dreigliederung? Was heisst Wirtschaftsleben, Rechtsleben und Geistesleben?
Politische Meinungsbildung mit Sylvain Coiplet, Leiter des Instituts für Soziale Dreigliederung in Berlin und Fionn Meier, Koordinator Fördergesellschaft Demokratie Schweiz.
Datum:
Samstag, 16. Oktober: 10.00 bis 17:00 Uhr
Sonntag, 17. Oktober: 10.00 bis 17.00 Uhr
Ort:
Pflegestätte für musische Künste Nydeggstalden 34, 3011 Bern
Anmeldung bis zum 9. Oktober (beschränkte Anzahl Plätze!) bei Fionn Meier ([email protected]), freier Kostenbeitrag (Richtpreis 120 Franken)
Zur Vorbereitung wird folgende Lektüre empfohlen: Rudolf Steiner, Kernpunkte der sozialen Frage, GA 23 Kapitel 2 und Kapitel 3.
Veranstalter ist der Trägerverein Fördergesellschaft Demokratie Schweiz Salstrasse 47A, 8400 Winterthur (www.demokratie-schweiz.ch)
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