Peter Doshi, Mitherausgeber des British Medical Journal (BMJ) ging der Frage nach, ob es tatsächlich keine vorbestehende Immunität der Bevölkerung gegen Sars-CoV-2 gibt. Er stellte fest:
Mehrere Studien haben bei 20 bis 50 Prozent der Probanden T-Zellen (Gedächtniszellen) nachweisen können, obschon diese Untersuchten nie Kontakt mit dem neuen Corona-Virus hatten – das bedeutet: es gibt eine vorbestandene Immunität.
Und das ist nicht neu:
Doshi schreibt, dass Ende 2009 die Ausbreitung eines «neuartigen» H1N1-Virus (Schweinegrippe) als globale Pandemie erklärt worden sei. Ein wissenschaftliches Team um den Immunologen Dr. Alessandro Sette habe allerdings zeigen können, warum es sich beim H1N1-Virus nicht um ein neuartiges Virus handeln konnte und warum die Krankheit nicht schwerwiegender war als eine Infektion mit dem saisonalen Grippevirus.
Die Arbeit von Sette und andere Studien hätten gezeigt, dass bei 33 Prozent der über 60-jährigen Probanden bereits eine vorbestandene Immunität gegen H1N1 bestand – und diese erlebten einen wesentlich schwächeren Verlauf der Krankheit.
Damals hätten diese Daten zu einer Meinungsänderung der WHO und der CDC geführt, die anfänglich eine fehlende Immunität der Bevölkerung annahm, später jedoch erklärten, dass die Anfälligkeit oder eben auch die Resistenz der Bevölkerung für ein Pandemievirus teilweise mit einer vorbestandenen Immunität zusammenhänge.
Doch heute scheine diese Lektion vergessen worden zu sein:
Denn die WHO und die CDC behaupten jetzt erneut, das Sars-CoVirus-2 sei neuartig und es gebe keine Vor-Immunität.
Die Analyse von Doshi bestätigt die Beobachtungen des Infektiologen Bernhard Hirschel aus Genf, der ebenfalls T-Zellen und Kreuzimmunität als Faktoren für die rasche Abnahme von Infektions- und Todesfällen in Schweden sah (wir berichteten).