Trinken wir auch frohen Mutes,
sagen Völker gar nichts Gutes:
Dass wir davon dürsten werden.
Wer uns schmäht, der soll verkommen,
fehlen einst im Buch der Frommen!
aus «In taberna quando sumus»
Liebe Leserinnen und Leser
Heute möchte ich mit Ihnen zu einem guten Glas Wein etwas small-talk führen übers Wetter. Weil es passiert ja sonst nichts Relevantes im Himmel und auf Erden, also: Manche der letzten Tage empfand ich als grau, an anderen sah ich eher schwarz, gelegentlich durchzogen mit leichten Aufhellungen und einigen Lichtschimmern am Horizont.
Was sonst noch geschah: Die Task Farce betätigte wieder tüchtig die Schwurbel-Kurbel: An den aktuell tiefen «Fallzahlen» sei möglicherweise «das schöne Wetter schuld». Prognostiziert hatten die «Experten» aber einen gefährlichen Anstieg (Was denn sonst? Gute Aussichten strengstens verboten!).
Ich recherchiere die schweizerische meteorologische Gesamtlage seit der letzten Experten-Warnung, denn der eigenen Wahrnehmung kann – oder sollte; nein: darf – man nicht mehr trauen. Ist das jetzt das berüchtigte «Postfaktische», was ich da betreibe? Fakten nachzuvollziehen, nachdem das Sprachrohr der Hoheit die offizielle Realität rückwirkend aktualisiert hat?
Doch siehe da, das virtuelle Weltgedächtnis bestätigt meine unzuverlässige subjektive Empfindung: von Ende April bis gestern, vorwiegend trübnasse und kühle Stimmung in den allermeisten Landesteilen.
Aber immerhin durften da unsere Restaurantterrassen öffnen – hurra! Ist das wirklich ein Angebot, mit dem wir uns abspeisen lassen?
Eine Köchin fasste die phänomenalen Erfolge der jüngsten «Öffnungsschritte» für ihre Gaststätte kurz zusammen: «Mal auf, mal zu, dann wieder auf und wieder zu.» Damit untermauert sie wiederum meine anfängliche Hypothese, dass es in den letzten Tagen nicht gerade strahlend schön war. Und meinen Verdacht, dass die ersten «Lockerungen» für die Gastronomie nicht wahnsinnig lukrativ waren.
Aber wenn die «Wissenschaftler des Bundes» sagen, das Wetter war schön, dann wird schon was dran sein. Wir halten schliesslich die Wissenschaft hoch. Und die Gläser auch – auf bessere Zeiten.
Prost!
Christian S. Rodriguez
P.S. Trinkgeld ist auch bei uns jederzeit willkommen! Wir versichern Ihnen, es fair in unserem Team aufzuteilen:
Herzlichen Dank.
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