Was aber tut das deutsche Volk?
Es sieht nicht und es hört nicht.
Blindlings folgt es
seinen Verführern ins Verderben.
5. Flugblatt der Weissen Rose
Liebe Leserinnen und Leser
Die Spaltung der Gesellschaft sehe ich mit grosser Sorge. Deshalb versuche ich, die Lockdowntheoretiker zu verstehen. Ich gebe zu, das fällt mir zunehmend schwerer. Wie kann man 20 Monate lang Massnahmen folgen, die ganz offensichtlich nicht funktionieren? Und wenn sie nicht funktionieren – dann müssen sie verstärkt werden???
Das Problem ist: Ich habe viele Menschen gefragt, die mich auf meine fehlende Maske angesprochen haben. Ich habe gefragt, ob sie wirklich glauben, dass das Virus so gefährlich ist oder die Lockdown-Massnahmen helfen. Ich habe sinngemäss immer als Antwort bekommen: «Was ich denke, tut hier nichts zur Sache. Das ist nun mal Vorschrift!»
Diese Antwort hat mich jedes Mal erschreckt. Ich fühle mich unter denkenden Menschen wohler als unter blind gehorchenden. Mit meinem Faktenwissen über das Virus und den Massnahmen komme ich also meist nicht weiter.
Wenn ich mich in diese Menschen einfühle, dann denke ich: Seit Ende des zweiten Weltkriegs hat der materielle Wohlstand merkbar zugenommen. Es gab hier viele Freiheits- und Bürgerrechte. Die Medienlandschaft war im Vergleich zu vorher sehr vielfältig. Diese Lebenssituation war im Vergleich zu früher und im Vergleich zu vielen anderen Regionen der Welt insgesamt sehr angenehm. Und es ist angenehm, in den Nachrichten zu hören, dass der «Westen» gut ist – also wir – und sich für die Menschenrechte einsetzt.
Das ergibt insgesamt ein Weltbild. Ein Weltbild gibt mir Halt und Orientierung. Das kann man nicht mal so eben wechseln. Die Menschen im Mittelalter sind manchmal bei einem Machtwechsel vor die Wahl gestellt worden, einen anderen Glauben anzunehmen oder zu sterben. Viele haben den Tod gewählt. Das ist also keine Kleinigkeit.
Hier könnte der Grund liegen für die Abwehr und die Weigerung, bei bestimmten Themen kritisch zu denken. Wenn ich die Regierung und andere Führungspersönlichkeiten – denen ich so viel zu verdanken habe – jetzt kritisiere, wirft das Fragen auf. Unbequeme Fragen. Diesen Fragen gehe ich lieber aus dem Weg. Und nehme der Einfachheit halber an, unsere Machthaber meinen es gut.
Kritische Gedanken – vor allem gut begründete – will ich dann gar nicht hören. Sie gefährden mein Weltbild. Querdenker gefährden mein Weltbild. Impfskeptiker gefährden mein Weltbild. Deshalb kursiert der Ausdruck «gefährliche Falschinformation».
Es geht gar nicht um Corona. Es geht um ein Weltbild, um das Vertrauen in die Machthaber. Genau wie ein Kind seinen Eltern vertraut, möchte ich der Führung vertrauen.
Dieses Bedürfnis nach Vertrauen kann ich gut verstehen! Aber ich denke, wir müssen irgendwann einsehen, dass es Führungen gibt, die Vertrauen nicht verdienen – Stichwort Missbrauch. Und zwar nicht erst, wenn es in der Zeitung steht. Ansonsten gibt es eventuell tausende unschuldige Opfer. Beispiele in der Geschichte gibt es zur Genüge.
Wie wäre es, wenn ich selbst mehr Verantwortung übernehmen würde? Wie wäre es, wenn meine inneren Werte die Führung übernehmen würden? Wie wäre es, wenn die Liebe die Führung übernehmen würde?
Herzlich,
Lars Ebert
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Hinweis:
Menschen wie du und ich zeigen ihr Gesicht
Die Kampagne gegen die Verschärfungen des Covid-Gesetzes zählt bereits über 300 Statements, viele von Menschen aus dem ökosozialen Spektrum. Zeigen auch Sie Gesicht!