Wir denken stets innerhalb eines anonymen,
zwingenden Gedankensystems,
das einer Zeit und einer Sprache angehört.
Michel Foucault
Liebe Leserinnen und Leser
«Wir haben hier einen Regisseur, der uns erzählt, dass er die Intensivstationen nicht überlasten möchte und sie während der Pandemie um 40 Prozent abbaut. Ich denke, dass ist Satire genug. Dafür brauche ich keinen Fernseher.» Erinnern Sie sich noch an diese Sätze? So lautete das Schlusswort von Michael Bubendorf an der SRF-Arena zum Covid-19-Gesetz vom 28. Mai. Mit Regisseur war Gesundheitsminister Alain Berset gemeint, der ebenfalls in der Arena war.
Die Aussage ging mir seither mehrmals durch den Kopf. Die «Pandemie» als Film? Da haben wir auf der einen Seite zahlreiche mächtige Regisseure und Drehbuchschreiber (WHO, Pharmakonzerne etc.). Auf der anderen Seite haben wir rund 8 Milliarden Schauspieler, also uns, welche die Umsetzung des Drehbuchs realisieren müssen.
Dabei haben die Regisseure stets einen Vorteil: Keine Schauspielerin, kein Schauspieler will es sich schliesslich mit ihnen verspielen. Niemand will dafür verantwortlich sein, dass das Theaterstück missglückt. Die Regisseure – darunter viele skrupellose und autoritäre Persönlichkeiten – werden zwar öfters mal übergriffig, doch das spielt keine Rolle.
Sie sitzen schliesslich fest im Sattel und geniessen in der Öffentlichkeit ein tadelloses Ansehen. Umgekehrt geniessen es viele Schauspieler geradezu, den Regisseuren zu gefallen.
Übertragen auf den «Pandemie-Film» heisst das: Wehe dem Bürger, der die Maske abzieht und das Schauspiel nicht mehr mitspielt. Wer das macht, der ist nicht nur ein schlechter Schauspieler: Nein, der gilt als ein potenzieller Mörder. Klar: Es gibt viele unzufriedene Schauspieler, viele haben auch etwas an den Regisseuren auszusetzen. Aber das Schauspiel gänzlich beenden? Die Masken abziehen? Das geht gar nicht. Auf keinen Fall. «Ohne Maske fühle ich mich so nackt», hörte ich kürzlich einen jungen Mann im Zug sagen. Er hoffe deshalb, dass die Maskenpflicht noch eine Weile aufrechterhalten bleibe, sagte er seiner Kollegin.
Doch zurück zum Ausstieg: So schmerzhaft es auch ist, sich mit den Regisseuren zu überwerfen und von seinen Schauspielerkollegen geächtet zu werden. Ich kann das jedem nur empfehlen. Es gibt nichts befreienderes. Das Schöne nebenbei ist: Wer nicht mehr mitspielt, der sieht mit der Zeit auch das «Filmskript» klarer – etwas, was für den Schauspieler selbst unmöglich ist.
Und nicht nur das: Wer nicht mehr mitspielt, der sieht plötzlich auch, wie sich ganz viele neue Drehbücher entwickeln. Und zwar nicht von den globalen Regisseuren dieser Welt, sondern von den «einfachen» Schauspielern. Der Journalist Ken Jebsen sagte kürzlich: Es braucht keinen «Great Reset», sondern einen «Great We Set», da hat er recht. Es ist Zeit, neue Skripte zu schreiben.
Herzlich
Rafael Lutz
Möglichkeiten, die «Pandemie-Regisseure» in ihre Grenzen zu weisen:
Und noch was: Wer gerne mehr darüber erfahren will, warum zahlreiche «Schauspieler» das «Theater» mitspielen, dem empfehle ich das Buch «Die Propaganda-Matrix – der Kampf für freie Medien entscheidet über unsere Zukunft» zu lesen. Autor Michael Meyen zeigt darin eindrücklich auf, weshalb Propaganda so effizient ist.
Michael Meyen, «Die Propaganda-Matrix – Der Kampf für freie Medien entscheidet über unsere Zukunft». Rubikon, München 2021. ISBN: 978-3-96789-020-4, 224 Seiten. 18 Euro. Weitere Infos und Bestellung hier. Hier der Artikel zum Buch auf Corona-Transition.