Die evangelische Kirche sorgt sich angesichts der Corona-Massnahmen um den seelischen Zustand der Menschen während der Vorweihnachtszeit — und um die eigene Mitgliederzahl. Das berichtet N-TV.
«Das alte Problem der Einsamkeit zu Weihnachten droht in diesem Jahr zu eskalieren», habe der hannoversche Landesbischof Ralf Meister gegenüber der Tageszeitung Die Welt geäussert.
Das wisse «auch jede Pastorin, jeder Pastor, jede Gemeinde».
Die Kirche würde daher auf neue Formen von Gottesdiensten setzen, darunter Internet-Predigten.
Sorgen bereite Meister auch ein Umdenken der Kirchgänger, so N-TV:
«Meister äußerte auch die Befürchtung, dass die Corona-bedingten Einschränkungen bei Gottesdiensten den ohnehin schon verzeichneten Besucherschwund weiter beschleunigen könnte. Die historische Erfahrung sei, dass es mit wachsender Dauer einer Krise zu einer Gewöhnung an Lebensweisen unter Krisenbedingungen komme».
Kommentar der Redaktion: Ralf Meisters Einschätzung ist nicht unrealistisch. Der Mitgliederschwund dürfte sich angesichts der verhängten Massnahmen verstärken, auch die Einsamkeit in der Weihnachtszeit ist ein ernstzunehmendes Problem. Die Politik nimmt beide Faktoren als Kollateralschaden in Kauf — für eine Krankheit, die selbst nach aktuellen Aussagen der WHO weniger gefährlich ist als die alljährliche Influenza.