Die Arbeitslosigkeit wird im Euro-Währungsgebiet auch im Jahr 2021 weiter ansteigen und einen Wert von 9,3 Prozent erreichen. Das geht aus der aktuellen Befragung im Rahmen des von der Europäischen Zentralbank (EZB) durchgeführten Survey of Professional Forecasters (SPF) für das vierte Quartal 2020 hervor.
«Die durchschnittlichen Erwartungen in Bezug auf die Arbeitslosenquote beliefen sich für die Jahre 2020, 2021 und 2022 auf 8,3 Prozent, 9,1 Prozent bzw. 8,4 Prozent», schreibt die EZB und: «Dies entspricht einer Abwärtskorrektur um 0,8 Prozentpunkte für 2020, um 0,2 Prozentpunkte für 2021 und um 0,1 Prozentpunkte für 2022. Die längerfristigen Erwartungen für die Arbeitslosenquote wurden um 0,1 Prozentpunkte auf 7,6 Prozent nach unten revidiert.»
Im Rahmen des vierteljährlich durchgeführten Survey of Professional Forecasters der EZB werden die Erwartungen in Bezug auf Inflation, Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) und der Arbeitslosigkeit im Euro-Währungsgebiet über verschiedene Zeithorizonte erhoben.
Bei den Umfrageteilnehmern handelt es sich nach Angaben der EZB um Fachleute aus Finanzinstituten und nichtfinanziellen Instituten mit Sitz in der Europäischen Union (EU). Die Umfrageergebnisse geben nicht die Meinung der Beschlussorgane oder der Mitarbeiter der EZB wieder. Die nächsten von Experten des Eurosystems erstellten gesamtwirtschaftlichen Projektionen erscheinen am 10. Dezember 2020.
Kommentar der Redaktion: Die vorgestellten Prognose ist beachtenswert, weil sie die den Anstieg der Arbeitslosigkeit auch nach einem potenziellen Ende der Coronakrise antizipiert.