Es gibt eine hohe Korrelation zwischen Arbeitslosigkeit und Konkursen. Nach dem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit im März und April beginnt nun die Konkurswelle anzurollen.
Alles, was fehlte, war ein Katalysator... und laut Bloomberg hat dieser Katalysator in der vergangenen Woche zu wirken begonnen, als die Vermieter von Geschäftsliegenschaften Tausende von Betreibungsandrohungen an Mieter verschickten, die aufgrund der Pandemie einen Einbruch der Kunden, der Verkäufe und des Cashflows erlebten und nicht mehr in der Lage sind, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.
Laut Bloomberg haben Restaurants, Kaufhäuser, Bekleidungsgeschäfte und Detailhandelsketten Mahnungen von Vermietern erhalten – einige von ihnen haben bis zu drei Monate lang keine Miete erhalten.
„Es werden massenweise Standardmahnungen verschickt", sagt Andy Graiser, Co-Präsident des Gewerbeimmobilienunternehmens A&G Real Estate Partners. "Das erzeugt eine echte Angst im Markt."
Ausstehende Mieten im US-Detailhandel
Es steht viel auf dem Spiel, und auch die Vermieter leiden. Schätzungsweise 7,4 Milliarden Dollar an Miete für April sind noch nicht bezahlt worden, das sind gemäss einer aktuellen Analyse der CoStar Group etwa 45% des geschuldeten Betrags. Offenbar ist nur ein Viertel der erwarteten Mietzahlungen bei den Vermietern eingegangen.
Allerdings bedeutet der Erhalt einer Betreibungsandrohung nicht unbedingt, dass ein Einzelhändler in absehbarer Zeit aus dem Geschäft gedrängt wird, zumal keine Nachmieter Schlange steht: Einige Vermieter schicken lediglich Briefe, um ihre gesetzlichen Rechte zu wahren, während sie die Situation mit den Mietern besprechen, und um ihre rechtliche Position zu sichern, sobald der Tsunami wirklich beginnt.
Aber: Die Probleme des Detailhandels in den USA sind älter als die Pandemie. Bereits im Januar erreichten die freien Ladenflächen in Einkaufszentren einen historischen Höchststand.