Liebe Leserinnen und Leser,
ab dem 2. November wird in Deutschland wieder zugesperrt. Restaurants, Bars, Fitnessstudios, Kinos, Opern- und Konzerthäuser, um nur einige Beispiele zu nennen, schließen auf Geheiss der Kanzlerin ihre Pforten. Auch Urlaubsreisen sind im Inland kaum mehr möglich, weil die Beherbergungsverbote nun bundesweit gelten. Selbst der Besuch von Freunden und Verwandten ist zu unterbinden, so will es die deutsche «Iron Lady».
Die Kanzlerin hat vollständig den Bezug zur Realität verloren, will man meinen. Sie stößt Land und Leute in eine infernalische Corona-Agonie, die durch nichts zu rechtfertigen und mit nichts zu entschuldigen ist: nicht durch die Statistik, nicht mit dem Vorsorgegebot, nicht mit Pflichtbewusstsein. Seit Monaten verharren die täglichen Covid-19-Todesfälle weltweit auf niedrigem Niveau. Auch reichte es, wenn Merkel nach Schweden blickte, wo weder Masken verordnet noch Lockdown angeordnet sind, und die Menschen dennoch nicht sterben wie die Fliegen. Doch sie will nicht sehen, wie es scheint — sie will einer Direktive folgen, die nur ein Mantra kennt: Masken, Abstand, Lockdown, Impfen.
Merkels zweiter Schlag wird größere Schäden anrichten, als es das SARS-CoV-2-Virus für die meisten von uns je tat. Er wird vielen nicht nur die materielle Basis zerstören. Er wird uns bestehlen. Er wird uns wertvolle Zeit nehmen, Lebenszeit. Denn Leben heißt auch: Stunden miteinander teilen, gute Stunden — Stunden, die Brücken über Hürden bauen und schlechte vergessen lassen.
Was aber, wenn wir über Wochen eingesperrt in unseren vier Wänden verbringen müssen, unserer sozialen Kontakte beraubt, unserer Energie, Begeisterung im Gegenüber zu entfachen oder einfach nur Freude? Was wird folgen? Mit welchen Nebenwirkungen der sozialen Abstinenz müssen wir rechnen, mit welchen Langzeitschäden? Isolation, Einsamkeit und Angst, in dieser unbekömmlichen Mischung zu Gemüte geführt, werden gerade die ganz Alten und die ganz Jungen auszehren. Den einen ist nicht mehr viel Zeit gegeben, das wirklich Kostbare zu genießen. Und die anderen haben noch nicht gelernt, dass schlechte Zeiten auch mal ein Ende haben, und es nichts mit ihnen zu tun hat, dass Nachmittage mit Freunden gestrichen sind.
Die Gesellschaft bröckelt, nicht nur von den Enden der Generationen her betrachtet. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Reste zusammengefegt und so verschmolzen werden, wie es der Pharmaindustrie passt. Das Gebot der Stunde muss daher sein, den Irrsinn der Kanzlerin zu stoppen. Noch könnte ihr das Parlament über ein Misstrauensvotum das Vertrauen entziehen, noch ist Zeit.
Herzlich,
Ihre
Marita Vollborn