Im Dialog mit Publizist Markus Somm spricht der ehemalige SVP-Präsident Toni Brunner bei «The Somm Show» des Nebelspalters unter anderem über sein Leben als Gastwirt in den schweren Zeiten der Corona-Krise. Toni Brunner war 1995 als 21-Jähriger für den Kanton St. Gallen in den Nationalrat gewählt und bis zu seinem Rücktritt 2018 mehrfach wiedergewählt worden.
Toni Brunner (5:06) über die Schliessung der Gastronomie:
«Zuerst war ich über das Durchgriffsrecht der Politik erschüttert, Betriebe zu schliessen.»
Sein Staatsverständnis habe darunter gelitten. Er sei erstaunt gewesen, welche Machtbefugnisse sich bei der Exekutive sammelten, so Brunner. Die Gastronomiebranche habe politisch eigentlich nichts mehr zu sagen, deshalb hätte sich der Widerstand in Grenzen gehalten.
Es sei nicht nachvollziehbar, weshalb Gastwirtschaften trotz Einhaltung der Schutzkonzepte nicht öffnen dürften, während z.B. Fitnesscenter geöffnet haben. Markus Somm wies zudem darauf hin, dass bisher noch keine Studie eine signifikante Ansteckungen im Gastrogewerbe nachweisen konnte.
Und Brunner weiter (13:03):
«Einerseits bin ich erschüttert, wie man das alles mitmacht in der Bevölkerung (...) Ich staune über den Kadaver-Gehorsam, dass man einfach macht, was befohlen wird. Ob sinnvoll oder nicht, wird nicht gross hinterfragt.»
Brunner fordert politische Konsequenzen. Zum Beispiel eine Korrektur des Epidemiegesetzes, um dem Bundesrat gewisse Kompetenzen wieder wegzunehmen.