Mehrere Websites waren am frühen Dienstag vorübergehend nicht erreichbar. Betroffen waren Nachrichtenseiten von Zeitungen, Onlineversandhändlern wie Amazon sowie auch die Regierungsseite des Vereinigten Königreichs. NBC News sprach von einem «massiven Ausfall». Zu den Nachrichtenseiten, die zeitweise offline waren, gehören: BBC, Bloomberg News, CNN, The Financial Times, The Guardian, The New York Times und The Verge. Betroffen vom Ausfall waren aber auch andere Websites wie Reddit, Pinterest und Twitch.
Laut Fastly, einem US-Cloud-Computing-Dienstleister, sei das Problem innerhalb einer Stunde behoben worden. Fastly zählt zu den grossen Content Delivery Networks (CDN), betreibt also ein grosses Netz von Computern, von denen aus die Inhalte von Webseiten live abgerufen werden, wenn Surfende diese besuchen. «Wir haben eine Servicekonfiguration identifiziert, die Unterbrechungen an unseren weltweiten Präsenzpunkten ausgelöst hat und haben diese Konfiguration deaktiviert», sagte Fastly in einer Erklärung gegenüber NBC News. Kurz darauf sei das Netzwerk wieder online gewesen. Gemäss dem US-Anbieter habe es sich nicht um einen Cyber-Angriff gehalten.
Solche sind derzeit ein Dauerthema für die US-Regierung. Interessant in diesem Zusammenhang: Wenige Tage vor dem Zwischenfall forderte US-Energieministerin Jennifer Granholm eine stärkere öffentlich-private Zusammenarbeit bei der Cyber-Abwehr. «Ich denke, dass es sehr bösartige Akeure gibt, die es versuchen», sagte sie am Sonntag im Zuge einer Pressekonferenz im Weissen Haus. Und sie fügte hinzu: «Sogar während wir sprechen, gibt es Tausende von Angriffen auf alle Aspekte des Energiesektors und des Privatsektors im Allgemeinen.»
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Cyber-Polygon
Wichtig zu wissen: Am 9. Juli 2021 findet das Event «Cyber-Polygon 2021» statt. An der Übung sollen weltweite Cyberattacken simuliert werden. Bei Cyber-Polygon handelt es sich um eine technische Trainingsübung für eine weltweite Cyber-Attacke, an der hochrangige Vertreter internationaler Organisationen und führender Unternehmen teilnehmen.
Offiziell besteht das Ziel der Veranstaltung darin, die Sicherheit des digitalen Datenverkehrs zu gewährleisten. Durchgespielt werden soll ein fiktiver Cyberangriff, bei dem Teilnehmer aus Dutzenden von Ländern auf einen gezielten Angriff auf die Lieferkette eines Unternehmens in Echtzeit reagieren müssen.
WEF-Gründer Klaus Schwab sagt über das Event: «Technologie und Cybersicherheit sind in dieser Covid-Ära von entscheidender Bedeutung. Eine der auffälligsten und aufregendsten Veränderungen, die durch die Pandemie ausgelöst wurden, ist der Übergang zu einem digitalen ‹Alles›, sowohl in unserem beruflichen als auch in unserem persönlichen Leben. Ich freue mich, dass sich Cyber-Polygon als eine dieser brillanten Initiativen erwiesen hat, die sich mit der Notwendigkeit der Entwicklung und Verbesserung der globalen Cyber-Widerstandsfähigkeit im Kampf gegen Cyberkriminalität und Cyberangriffe befasst.»