Der deutsche Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat für Reiserückkehrer aus sogenannten Corona-Risikogebieten Zwangstests angeordnet. Damit darf die Polizei diese auch mit Gewalt durchsetzen (wir berichteten). Wer die Tests verweigert, muss mit Geldstrafen von bis zu 25’000 Euro rechnen. Das berichtet der Spiegel.
Wer aus einem der 132 vom Robert Koch Institut (RKI) definierten Risikogebiet nach Deutschland zurückkehrt, muss sich ab Samstag 8. August 2020, auf das SARS Coc-2 Virus testen lassen, auch dann wenn er keine Symptome hat.
Die Verordnung des Ministers macht indes nach Ansicht des Virologen Prof. Hendrik Streeck keinen Sinn. In einem Interview mit t-online hatte Streeck betont, daß die Inkubationszeit bei Covid-19 rund vier Tage betrage. Somit könnte jemand, der als negativ getestet werde, in Wirklichkeit unerkannt bereits mit SARS-CoV-2 infiziert sein. Andererseits sei die Wahrscheinlichkeit falsch positiver Ergebnisse ebenso gegeben (wir berichteten).
Von solchen Argumenten zeigt sich Spahn unbeeindruckt. Laut Spiegel forderte er zusätzliche Tests auf europäischer Ebene und zwar für alle Rückkehrer aus Ländern außerhalb der EU.
Die Pandemie sei noch da und sie gehe weiter, so Spahn. Es sei ihm bewusst, dass dies ein Eingriff in die Freiheit jedes einzelnen sei, aber für ihn beinhalte der Freiheitsbegriff auch, für andere Verantwortung zu übernehmen.
Alle Rückkehrer aus Risikogebieten müssten bei der Einreise nach Deutschland ein ärztliches Attest mit dem Nachweis vorlegen, dass sie nicht mit dem SARS Cov-2 Virus infiziert sind. Könne der Nachweis eines negativen PCR-Tests nicht erbracht werden, müsse man sich ärztlich testen lassen, so Spahn. Der Test sei 72 Stunden nach der Einreise kostenlos.
Wer den Test verweigere, müsse nicht nur mit der Busse rechnen, sondern sich in jedem Fall für 14 Tage in Quarantäne begeben.