Kindern wird durch die «Pandemie» und die damit einhergehenden «Schutzmassnahmen» ein besonders grosser Schaden zugefügt. Wie die kubanische Nachrichtenagentur Prensa Latina in Bezugnahme auf die spanische Nachrichtenagentur EFE am 9. September berichtete, hat die weltweite Schliessung von Schulen zu einer «erheblichen Verschlechterung der Lernmöglichkeiten» geführt. Laut UNICEF seien allein in Südasien mehr als 400 Millionen Kinder betroffen.
«Die Schulschliessungen in Südasien haben Hunderte Millionen Kinder und ihre Lehrer gezwungen, in einer Region mit geringem Internetempfang und unerschwinglichen Geräten auf Fernunterricht umzustellen», wurde der UNICEF-Regionaldirektor für Südasien, George Laryea-Adjei, zitiert. Die Aussetzung des Präsenzunterrichts habe die ohnehin schon prekäre Situation in der Region weiter verschärft.
«Schon vor der Pandemie sind 60 Prozent der zehnjährigen Kinder nicht in der Lage gewesen, einen einfachen Text lesen oder verstehen zu können, während 12,5 Millionen Kinder im Grundschulalter und 16,5 Millionen Jugendliche nicht zur Schule gingen», so die UN-Organisation.
Die Ausbreitung von Covid-19 in Südasien, insbesondere in Indien — dem am zweitstärksten betroffenen Land der Welt —, habe dazu geführt, dass die Schulen seit März 2020 geschlossen blieben. Das Bildungswesen sei einer der wenigen Bereiche, die trotz der Lockerung der Corona-Massnahmen ihren Betrieb noch nicht vollständig wieder aufgenommen hätten.
Nach Angaben von UNICEF hätten 80 Prozent der indischen Kinder zwischen 14 und 18 Jahren berichtet, dass sie während des Online-Unterrichts weniger Stunden erhielten als in der Schule, und 42 Prozent der 6- bis 13-Jährigen hätten nach der Schliessung der Schulen keinerlei Zugangssystem zum Fernunterricht gehabt.
Arme und benachteiligte Haushalte waren laut UNICEF am stärksten betroffen. Viele Familien hätten Mühe, ein elektronisches Gerät zu kaufen. Der UNICEF-Beamte betonte zudem, dass selbst Familien, die Zugang zu Technologie haben, aufgrund der begrenzten Internetverbindungen in der Region den Unterricht ihrer Kinder nicht garantieren könnten. Das habe zu grossen Rückschlägen geführt.
Die «sichere Wiedereröffnung» von Schulen sei für alle Regierungen «absolute Priorität», betonte die UNICEF. In diesem Zusammenhang rief die Organisation die regionalen Regierungen dazu auf, der Impfung von Lehrern Vorrang einzuräumen, in Ressourcen zu investieren, die es den Schülern ermöglichen, verlorenen Boden wieder gutzumachen, und die Verbindungssysteme für die Kommunikation zu verbessern.