Klarsichtmasken lassen zwar die Mimik des Trägers gut erkennen und sind angenehmer zu tragen als die üblichen Mund-Nase-Bedeckungen, schützen aber nicht gegen Aerosole. Das gilt vor allem in geschlossenen Räumen.
Wissenschaftler der Hochschule München testeten die Klarsichtmasken unter realistischen und praxisnahen Bedingungen. Dabei wurden typische Alltagssituationen berücksichtig, wie man sie häufig in Schulen, Kindergärten, Büros und in öffentlichen Verkehrsmitteln vorfindet.
In einer der Untersuchungen sitzt die Versuchsperson auf einem Stuhl und atmet durch die Nase aus. Wie vom Hersteller beworben, strömt das Aerosol zwar entlang des Körpers nach unten. Dann aber wird es nach vorne umgelenkt und dehnt sich weit in den Bereich vor der Versuchsperson aus. Während der Ausbreitung steigt es zunehmend nach oben, was durch den Temperaturunterschied zwischen ausgeatmeter Luft und Raumluft begünstigt wird.
In einer weiteren Untersuchung geht die Versuchsperson durch den Raum und hustet dabei. Hier ist eine besonders starke Ausbreitung des Aerosols zu beobachten. Durch mehrmaliges Husten entsteht eine ausgedehnte Aerosolwolke, die sich binnen kurzer Zeit weiter im Raum ausdehnt. Diese Ausdehnung erfolgt relativ schnell. Selbst weiter hinten sitzende Personen sind einer hohen Aerosolkonzentration ausgesetzt, besonders im Bereich des Gesichts und des Oberkörpers.