Die Medienpsychologin Madeleine Munique sammelt in ihrem Blog Beiträge zur aktuellen gesellschaftlichen Verfassung – diesmal zur Frage, weshalb im menschlichen Bedürfnis und in der menschlichen Neigung nach Dazugehören und Konsistenz eine beträchtliche Manipulationsgefahr lauert:
«In der Praxis werden Menschen deshalb systematisch um einen kleinen Gefallen gebeten, wie beispielsweise eine freiwillige Unterschrift, die die Zielperson psychologisch mit dem eigentlichen Hauptanliegen verbinden soll und welches in dem erzeugten Verbundenheitsgefühl oftmals gehorsam erfüllt wird. Viele Opfer von derartiger Manipulation reichen also gutgläubig ihren kleinen Finger, um dann sprichwörtlich die ganze Hand verdreht und herausgerissen zu bekommen.
Dass auch Meinungen entsprechend manipuliert werden können und leider in der Konsequenz oft genug nicht auf Fakten basieren, ist ein besonders bedenklicher Ansatzpunkt der Profiteure der beschrieben Methode.»
Was hier psychologisch hergeleitet wird, ist die Grundlage des Experiments eines brandenburgischen Gymnasiums, welches Schüler, die einen freiwilligen Corona-Test machen, mit einem grünen Punkt versieht.
Ein anderes Beispiel subtiler Manipulationsgefahr zeigt sich in den schrittweisen Lockerungen des Bundesrats: Was im Sinne der gemeinsamen Verantwortung anfangs plausibel und vernünftig schien, soll stillschweigend zur Pflicht und Normalität gerinnen.