Die Kundgebung fand am 3. April in Stuttgart statt. Die Polizei geriet in Kritik, weil sie darauf verzichtet hatte, die Masken- und Abstandspflicht durchzusetzen. Nun nahm der Polizei-Einsatzleiter Carsten Höfler zu den Vorwürfen öffentlich Stellung. Ein Durchgreifen und Auflösen der Demonstration hätte aus Sicht von Höfler zwangsläufig zum Einsatz von Gewalt geführt:
«Jetzt bitten wir, einfach mal darüber nachzudenken: Wir hatten Tausende von Menschen. Wir hatten 30-Jährige, 40-, 50-Jährige, 70-Jährige, mit Hund, ohne Hund, mit Kindern. Wir hatten Tausende Menschen unserer bürgerlichen Mitte, die völlig friedlich dort stehen. Manche nennen das zivilen Ungehorsam. Und dann sollen wir diese Menschen notfalls mit unmittelbarem Zwang, also mit Pfefferspray, mit Schlagstock, mit Wasserwerfern … von dem Wasen-Gelände runtertreiben – dazu bin ich nicht bereit», sagte Höfler. Und weiter:
«Das ist unverhältnismässig. Das kriege ich als Einsatzleiter nicht hin, und deswegen habe ich mich auch eindeutig dagegen ausgesprochen. Dafür stehe ich als Einsatzleiter nicht zur Verfügung».
Um sein Vorgehen zu verteidigen, musste Höfler in der Sitzung des Gemeinderats der Landeshauptstadt Stuttgart offenbar in Erinnerung rufen, was eine Selbstverständlichkeit wäre: «Was wir polizeilich dürfen und was wir nicht dürfen, sagt uns das Gesetz».