Die vermeintliche Pandemie und damit einhergehende politische Strategien verursachen in ärmeren Ländern der Welt erschreckende Kollateralschäden. So steuere Afghanistan nach Angaben des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen, UNICEF, «kopfüber auf eine humanitäre Katastrophe» zu; der Hunger «könnte mehr Menschen töten als ein jahrzehntelanger Krieg».
Fast die gesamte Bevölkerung sei unterernährt. Neun Millionen Menschen stünden an der Schwelle zu einer Hungersnot. Darüber informiert die kubanische Nachrichtenagentur Prensa Latina.
«Die Welt kann nicht tatenlos zusehen, wie neun Millionen verzweifelte Menschen in Afghanistan am Rande einer Hungersnot stehen. Sie haben nichts mehr», wird Andrea Lacomini zitiert, Sprecher der italienischen UNICEF.
Begründet wird diese Lage von den Vereinten Nationen mit der Rückkehr der Taliban an die Macht im August 2021. Diese habe zu einer Reihe wirtschaftlicher Probleme geführt: das Einfrieren der Auslandsguthaben des Landes, die Einstellung der internationalen Hilfe, stark steigende Preise, eine Liquiditätskrise und Bargeldknappheit, die einem Grossteil der Bevölkerung den Zugang zu Nahrungsmitteln, Wasser, Wohnraum und medizinischer Versorgung verwehrt hätten.
Eine der seit Jahrzehnten schlimmsten Dürreperioden des Landes habe diese Probleme weiter verschärft. Gemäss UNICEF haben rund 98 Prozent der Menschen in Afghanistan nicht genug zu essen. 24,4 Millionen Menschen, mehr als die Hälfte der Bevölkerung, sind von einer potenziell lebensbedrohlichen Ernährungsunsicherheit betroffen und neun Millionen Menschen von einer Hungersnot bedroht.
«Aber Jungen und Mädchen zahlen den höchsten Preis: 3,9 Millionen leiden an schwerer Unterernährung, verglichen mit 3,2 Millionen im Oktober 2021. Mehr als 13 Millionen Kinder benötigen dringend Hilfe, ein Anstieg um 3,4 Millionen in nur einem Jahr», sagte Lacomini.
Das Land stehe vor einer der schwersten Krisen seiner Geschichte mit doppelt so vielen Fällen von schwerer akuter Unterernährung. «Und das ist erst der Anfang. In vielen Gebieten erhält das Krankenhauspersonal kein Gehalt, und es fehlt an lebenswichtiger Ausrüstung und Medikamenten.»
Die UNICEF schätzt, dass eine Million Kinder in Afghanistan dieses Jahr an schwerer akuter Unterernährung sterben werden: «Die Krankenhausbetten sind überfüllt. Die Eltern sind ohne Arbeit, die Wirtschaft liegt in Trümmern, und die Kinder hungern.»