In einem Interview mit dem Magazin DEFACTO von Argomed spricht Prof. Pietro Vernazza über die Bedrohungslage durch Covid-19, über überstürzte Milliarden-Ausgaben und über den Umgang mit Infektionskrankheiten.
Seine Beurteilung der momentanen Strategie der Behörden im Wortlaut:
«Die Strategie des Bundes war initial klar, notwendig und gradlinig. Man wollte die Überlastung des Gesundheitssystems verhindern. Dazu musste man rasch handeln. Das ist gut gelungen. Doch jetzt sind wir in einer neuen strategischen Phase, deren Ziel nicht mehr so klar ist. Heute will man das Aufflackern einzelner Infektionen verhindern. Jeder einzelne Ausbruch soll identifiziert und durch Isolation und Quarantäne eingeschränkt werden, das sogenannte «Containment». Das ist ein hoch gestecktes Ziel und ich bin skeptisch, ob das funktioniert: Eine Infektionskrankheit, ähnlich wie die Grippe, bei der die Hälfte der Übertragungen erfolgt, bevor jemand Symptome hat, ist kaum durch Containment zu verhindern, es sei denn, wir halten für die nächsten zwei Jahre bis zur Impfung am Lockdown fest.»
In der Konsequenz bedeute dies laut Vernazza, dass er davon ausgehe, dass die Bevölkerung mehr und mehr realisiere, dass wir uns längerfristig nicht ganz vor Covid-19 schützen können.
Zudem sei – verglichen mit dem H5N1-Virus, dem hochpathogenen Vogelgrippevirus – Covid -19 geradezu ein harmloses Schnupfenvirus.
Nicht nur deshalb fordert Vernazza auf seiner Webseite auch: «Stoppt wilde Testaktivitäten. Subito».