Der Leiter der Schweizer Impfkommission, Christoph Berger, betrachtet sich nach eigenen Angaben in Sachen Covid-19 Vakzin so lange als Skeptiker, bis alle Daten zum jeweiligen Covid-19-Impfstoff vorliegen und ausgewertet sind. Zudem warnt er im Interview mit der neuen Zürcher Zeitung (NZZ) vor vorschnellem Handeln.
Im Gespräch mit der NZZ bringt Berger Verständnis für die Vorbehalte der Bevölkerung gegenüber den kommenden Impfstoffen auf:
«Bis wir nicht alle Daten geprüft haben und guten Gewissens eine Impfempfehlung abgeben können, bin auch ich ein Skeptiker. Wir arbeiten derzeit noch mit unvollständigen Informationen. Da ist es bis zu einem gewissen Grad rational, dass die Leute eine Impfung noch kritisch sehen. Vor allem jene, die sich nicht zur Risikogruppe zählen.»
Berger fordert zudem Aufklärungsgespräche durch Ärzte, und betont, dass man jene, die sich nicht impfen lassen wollten, nicht als «Versager» diffamieren dürfe.
Anders als Deutschland oder Frankreich stehe die Schweiz nicht so stark unter Druck. «Da hilft uns auch, dass unsere Massnahmen im Vergleich zu Nachbarn wie Frankreich oder Deutschland etwas moderater waren, und der Druck aus der Politik für einen rekordverdächtigen Impfbeginn nicht ganz so stark ist», so Berger.
Eine Corona-Impfung würde man in der Schweiz «nicht so wie eine Masern- oder Grippeimpfung, mit der wir sehr viel mehr Erfahrung haben» empfehlen.