Spanien ist das Land in Europa, das bei den «Impfungen» die Nase vorn hat. «Spanien impft sich an die Weltspitze», liess Mitte August der deutsche Tagesspiegel wissen. Mehr als 60 Prozent der Bevölkerung hätten bereits den «vollen Schutz». Auf Mallorca seien es sogar 66 Prozent. Mit diesem guten Ergebnis gehöre Spanien nicht nur zu den «Impf-Musterschülern» in Europa, sondern in der Welt.
Auch bei den Kindern und Teenagern will Spanien offensichtlich alle Rekorde schlagen. Wie die Tageszeitung El País kürzlich berichtete, werden 75 Prozent der Heranwachsenden zu Beginn des Schuljahres mindestens eine Dosis des Covid-«Impfstoffs» erhalten haben.
Die Impfung von Jugendlichen sei in vollem Gange. Obwohl der Grossteil der Kampagne im August stattfand, einem Monat, der durch die Ferien «verkompliziert» wurde, hätten 75,3 Prozent der 12- bis 19-Jährigen mindestens eine Dosis erhalten, vier von zehn Jugendlichen sogar schon die «gesamte Impfung». Bei dieser Statistik würden allerdings die Kinder unter zwölf Jahren fehlen, so El País, für diese hätte die EU noch keine Impfungen zugelassen.
Die Fortschritte bei den Jugendlichen sind laut El País so gross, dass sie bei den Erstimpfungen bereits die 20- bis 30-Jährigen (74,3 Prozent geimpft) und die 30- bis 40-Jährigen (75,1 Prozent) überholt haben. Dies habe sowohl eine positive als auch eine negative Seite. Positiv zu vermerken sei, dass der Impfstoff von den Jugendlichen sehr gut angenommen werde, und zwar noch besser, als die Experten im Vorfeld angenommen hätten.
«In diesem Sinne haben sich die Jugendlichen gefügt», wurde Quique Bassat, Epidemiologe und Mitglied der Spanischen Gesellschaft für Pädiatrie zitiert.
Die Kehrseite der Medaille sei, dass der Fortschritt in der Altersgruppe der 20- bis 40-Jährigen stagniere. Und diese Altersgruppe sei stärker gefährdet als die der 12- bis 19-Jährigen.
Den El País-Artikel zierte ein Impf-Marketing-Video der spanischen Regierung, in dem ein Jugendlicher kundtut, dass er sich auf jeden Fall impfen lassen werde: Nach all den Lockdowns, dem Online-Unterricht, der langen Zeit, in der er seine Freunde nicht habe treffen dürfen. Impfungen seien ja nicht so schlecht, meinte er. In seiner Familie seien bereits alle geimpft, er werde das nicht aufs Spiel setzen, das sei für ihn völlig klar.