Der 1949 geborene Slavoj Žižek gilt als einer der bekanntesten und einflussreichsten Philosophen der Welt. In einem Interview mit der Berliner Zeitung hat er sich jetzt zur Coronakrise geäussert — und erklärt, warum er sich sofort gegen Covid-19 impfen lassen will. Wir bringen Auszüge:
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«Ich werde die Impfung schnell bekommen. Ich bin 71 Jahre alt, habe Diabetes, einen relativ hohen Bluthochdruck. Ich erfülle alle Punkte auf der Liste, die einen angreifbar machen.»
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«Und was tun die Regierenden? Anstatt sich die komplexe Gemengelage einzugestehen, werden ständig irgendwelche Schuldigen benannt. Erst waren es die jungen Partymacher. Dann waren es die Restaurantbesitzer. Jetzt sind es die Büros und Arbeitsplätze. Frustrierend ist, wie wenig wir immer noch über das Virus wissen.»
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«Ich denke, die Menschen sind verzweifelt. Sie registrieren, dass eine Epoche zu Ende geht. Die dritte Welle wird eine Welle psychischer Krankheiten sein. Das wird dramatisch zunehmen. Das kann man jetzt schon anhand des psychischen Zustands von Kindern und Jugendlichen beobachten. Die sind sozial isoliert und deprimiert. Niemand gibt ihnen eine klare Perspektive. Klar, der Impfstoff kommt. Aber wie schon der Soziologe Bruno Latour gesagt hat: Diese Pandemie ist nur eine kleine Probe für die wirkliche Krise, die später noch kommt: andere Viren, globale Katastrophen und vor allem – die Erderwärmung.»
Kommentar der Redaktion: Žižek gilt als Befürworter der harten Lockdown-Variante. Gerade das zeigt das Dilemma auf, in der sich viele Meinungsführer befinden: Auf virologischem Terrain unbewandert, folgen sie den Versprechen der Pharmaindustrie und Politik. Was Žižek nämlich zu vergessen scheint: Auch die zu erwartenden Nebenwirkungen der Genvakzine, darunter die bereits beobachteten Schädigungen des Rückenmarks (wir berichteten), würden gerade Risikogruppen hart treffen.