Die Europäische Union will im Gesundheitsbereich die Digitalisierung vorantreiben und stellt dazu im Rahmen des EU4Health-Programms von 2021 bis 2027 insgesamt 9,4 Milliarden Euro zur Verfügung. Das berichtet Medscape.
«Zu seinen Hauptzielen gehört, die Menschen in der EU vor schweren grenzüberschreitenden Gesundheitsgefahren zu schützen» , schreibt das Fachmagazin.
Ein Schwerpunkt des Programms sei daher der Einsatz von Überwachungstools im Gesundheitsbereich. Deutschland spiele hierbei eine wichtige Rolle. So würde bereits heute die deutsche Corona-Warn-App länderübergreifend auch in Irland und Italien laufen. «Weitere EU-Länder sollen folgen», so Medscape.
Das Magazin resümiert:
«Die Bedeutung, die der Digitalisierung beigemessen wird, zeigt sich auch bei den zentralen Themen der aktuellen deutschen EU-Ratspräsidentschaft im Bereich Gesundheit, zu denen sowohl die Stärkung des ECDC und der EMA (European Medicines Agency) im globalen Kontext als auch der Aufbau eines europäischen Gesundheitsdatenraums gehören.»
Kommentar der Redaktion: Die von Politik, RKI und den meisten Medien als wirksames Mittel gepriesene Corona-Warn-App lässt sich nicht nur relativ einfach hacken (wir berichteten). Sie ist auch, trotz exorbitanten Gesamtkosten in Höhe von von rund 69 Millionen Euro, relativ nutzlos: Weder verhinderte sie in Deutschland den Lockdown 2.0, noch liess sie die Zahl der Neuinfektionen sinken. Der Vorstoss der EU ist daher als weiterer Schritt der grenzüberschreitenden Totalüberwachung zu werten — eine präventive Seuchenabwehr scheint dabei nebensächlich.