Die US-Seuchenschutzbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) ändert ein weiteres Mal die Erfassung der «Corona-Fälle». Bisher hat die Behörde alle Geimpften, die mehr als 14 Tage nach der zweiten Impfung positiv auf Corona getestet wurden, als «infizierte» Geimpfte erfasst (in Englisch: «COVID-19 vaccine breakthrough infection» genannt).
Doch das soll sich nun ändern. Künftig will die Seuchenschutzbehörde infizierte Geimpfte nicht mehr als «Fälle» erfassen, wenn sie keine oder nur milde Symptome aufweisen. «Wie bereits angekündigt, wechselt die CDC ihre Vorgaben und berichtet nur noch über Patienten mit Covid-19-Impfdurchbrechungs-Infektion, die hospitalisiert wurden oder gestorben sind. Man wolle zu einer maximalen Qualität der Daten kommen, die über die Fälle mit der grössten klinischen Relevanz und Relevanz für die öffentliche Gesundheit erhoben werden», schreibt die CDC in einer Mitteilung. Der Wechsel in der Berichterstattung beginne am 14. Mai.
Klar ist: Dadurch werden die «Corona-Fälle» bei geimpften Personen deutlich abnehmen. Aufmerksam auf die Anpassung der CDC machte der deutsche Wirtschaftsjournalist Norbert Häring. In den Augen Härings ist die Änderung ein geschickter Schachzug derjenigen, die Geimpften künftig Vorrechte beim Reisen und weiteren Aktivitäten gewähren wollen.
Auf diese Art und Weise liesse sich künftig nicht mehr feststellen, wie viele Geimpfte sich beispielsweise «mit moderaten Symptomen infizieren, und wie ansteckend diese geimpften Infizierten sind». Dazu Häring weiter: «Ich finde das sehr bemerkenswert. Praktisch ist es aber auch. So kann niemand auf verlässliche Zahlen gestützt in Zweifel ziehen, ob es wirklich sinnvoll und legitim ist, Geimpften Vorrechte beim Reisen und bei vielem anderen zu gewähren. Die Initiatoren von ID2020 werden sehr dankbar sein.»
Die Anpassung ist nicht die erste Änderung der CDC in Bezug auf geimpfte Personen. Zuletzt passte die Seuchenschutzbehörde auch den Ct-Wert für Geimpfte an, die auf Virusmutationen getestet werden. Dieser wurde auf 28 herabgesetzt (Corona-Transition berichtete). Bis zum 26. April wurden der US-Seuchenschutzbehörde bei 95 Millionen vollständig Geimpften 9245 «Corona-Fälle» gemeldet. Davon mussten neun Prozent der betroffenen Menschen hospitalisiert werden, ein Prozent ist gestorben.