Eine Schüsselrolle in den regelmässigen Proklamationen von Epidemien und Pandemien spielen die sogenannten «Virenjäger». Deren offizielle Aufgabe ist es, Akkumulationen von vermeintlich neuen Krankheiten frühzeitig aufzuspüren, um ihre Ausbreitung zu verhindern oder einzugrenzen. Ursprünglich betraf das Tätigkeitsfeld dieser «Experten» ausschliesslich angeblich ansteckende Krankheiten, inzwischen umfasst es theoretisch auch nicht-ansteckende.
Was epidemiologisch durchaus Sinn macht, hat eine Kehrseite: Virenjäger sehen nur Viren als Ursache. Sie blenden jegliche andere mögliche Faktoren aus. Denn Virenjäger und Virologen brauchen Viren, um zu überleben. Ohne Viren können sie den Laden schliessen und den Beruf wechseln.
Doch es gibt noch einen weiteren Grund, weshalb nicht-infektiöse Ursachen ausgeblendet werden. Der medizinisch-pharmazeutische Komplex schreit permanent nach neuen Kunden und Absatzmärkten für neue Medikamente und Impfungen. Und diese liefern angeblich neue, ansteckende Krankheitserreger. Wenn hingegen zum Beispiel Toxine in der Luft, im Wasser oder in der Nahrung als Ursache erkannt würden, oder gar Medikamente, wäre das für diesen Komplex, zu dem auch die Chemieindustrie gehört, weit weniger profitabel. Womöglich würden sogar Strafen und Schadensersatz drohen.
Um die Welt zu überzeugen, dass ein neues Virus herumspukt und nicht etwa die verdreckte Stadtluft, der Chemikaliencocktail im Wasser, in der Nahrung, in Medikamenten und in Drogen oder elektromagnetische Strahlungen Krankheiten verursachen, bedarf es einer gut orchestrierten Propaganda. Der Epidemic Intellingence Service (EIS), eine Abteilung der US-Seuchenbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC), steht im Zentrum dieser Jagd nach Vorwänden, um neue Märkte zu schaffen und die nötige Propaganda zu verbreiten. Und das seit genau 70 Jahren.
Laut dem britischen Epidemiologen Gordon Stewart, einem ehemaligen CDC-Berater, hat der EIS den Spitznamen «medical CIA» – medizinische CIA. Der Name passt, vielleicht mehr als es Gordon Stewart lieb ist. Denn wie die CIA, hat der EIS sämtliche ihm nützliche Institutionen «infiltriert», um sie für seine eigenen Interessen zu benutzen. Doch es bestehen auch konkrete Verbindungen zwischen der CIA und den CDC. Der US-amerikanische Journalist Jon Rappoport schreibt auf seinem Blog:
«Während ich 1987 mein erstes Buch schrieb, AIDS INC., sprach ich mit einem Medienvertreter der US Centers for Disease Control (CDC). Nach einigem Ringen erzählte er mir, was ich wissen wollte: Die CDC schickt bestimmte Leute nach Langley zum CIA-Training, und wenn sie zurückkommen, haben sie erweiterte Sicherheitsfreigaben. Dies passte gut zu dem, was ich über den wenig bekannten Epidemic Intelligence Service (EIS) der CDC erfuhr. Ich kann Ihnen gleich sagen, dass dieser in einem Ausmass Desinformation betreibt, den die CIA neidisch machen muss.»
So beschrieb sich der EIS im Jahre 2001 in seiner Medienmitteilung zum fünfzigjährigen Bestehen:
«Nach Beginn des Koreakrieges wurde der EIS 1951 von der CDC als ein Frühwarnsystem gegen biologische Kriegsführung und von Menschen verursachten Epidemien eingerichtet. EIS-Offiziere, die für zweijährige Aussendiensteinsätze ausgewählt wurden, waren hauptsächlich Ärzte und andere Gesundheitsfachleute... die sich auf den Ausbruch von Infektionskrankheiten konzentrierten. Der EIS wurde erweitert, um eine Reihe von Fachleuten des öffentlichen Gesundheitswesens einzubeziehen, wie z.B. promovierte Wissenschaftler in Statistik, Epidemiologie, Mikrobiologie, Anthropologie, Soziologie und Verhaltenswissenschaften. Seit 1951 haben etwa 2500 EIS-Beamte auf Anfragen nach epidemiologischer Unterstützung in den Vereinigten Staaten und in der ganzen Welt reagiert. Jedes Jahr sind die EIS-Offiziere an mehreren hundert Untersuchungen von Krankheits- und Verletzungsproblemen beteiligt, was es der CDC und ihren Partnern im Bereich der öffentlichen Gesundheit ermöglicht, Empfehlungen zu geben, um die Gesundheit und Sicherheit der Öffentlichkeit zu verbessern»
Quelle: CDC, Epidemic Intelligence Service EIS
Laut Prof. Peter Duesberg, einem US-amerikanischen Molekularbiologen, wollte die 1946 gegründete CDC die volle Kontrolle über das öffentliche Gesundheitssystem des Landes übernehmen, anstatt nur die staatlichen und lokalen Gesundheitsabteilungen auf Anfrage zu bedienen, wenn angebliche Epidemien ausbrachen. Gleichzeitig sei ihre Mission der Seuchenbekämpfung zunehmend als obsolet angesehen worden, was zu ernsthaften Diskussionen geführt hätte, die CDC ganz abzuschaffen.
Die Situation hätte sich 1949 geändert, so Duesberg in seinem Buch «Inventing The AIDS Virus» - mit einem Vorwort von Kary Mullis, Erfinder der inzwischen allseits bekannten PCR-Technologie –, als die CDC Alexander Langmuir an Bord holte, einen ausserordentlichen Professor an der Johns Hopkins University School of Hygiene and Public Health. Womöglich bezeichnend, dass die Johns Hopkins University in der gegenwärtigen «Pandemie» eine zentrale Position einnimmt.
Langmuir sei der erste VIP der CDC gewesen, der sowohl seine Expertise in Epidemiologie als auch seine hochkarätigen Verbindungen mitbrachte - einschliesslich seiner Sicherheitsfreigabe als einer der wenigen Wissenschaftler, die in das Programm des Verteidigungsministeriums für biologische Kriegsführung eingeweiht waren, so Duesberg.
Wie der Rest der CDC hätte er gehofft, die Agentur zu ermächtigen, Autorität über alle Epidemien im gesamten Land auszuüben. Duesberg merkt an, dass sein Traum in einem Zeitalter schwindender Infektionskrankheiten vielleicht wenig Chancen gehabt hätte. Da der Zivilschutz zu dieser Zeit jedoch einen hohen Stellenwert hatte, hätten die Beamten des Gesundheitsministeriums zugehört, als Langmuir vorschlug, dass die CDC ein umfassendes Krankheitsüberwachungssystem entwickeln sollte, um die frühesten Anzeichen eines biologischen Kriegsangriffs zu erkennen. Eine solche Infrastruktur könne auch zur Kontrolle hypothetischer Epidemien dienen - unter Verwendung solcher Techniken wie Quarantänemassnahmen und Massenimpfungen.
Wie Duesberg weiter berichtet, hatte Langmuir zu Beginn des Koreakrieges die Gesundheitsbehörden und den Kongress überredet, der CDC umfassende Befugnisse zu geben, um mit potentiellen Notfällen umzugehen. Er beendete das Malariaprojekt und setzte Millionen Dollar frei, um eine neue, spezielle Abteilung der CDC zu gründen. Im Juli 1951 stellte er die erste Klasse des EIS zusammen, die aus dreiundzwanzig jungen Absolventen der Medizin oder des öffentlichen Gesundheitswesens bestand.
Nach einer sechswöchigen, intensiven epidemiologischen Ausbildung seien diese EIS-Offiziere zwei Jahre lang in Krankenhäusern oder staatlichen und lokalen Gesundheitsämtern im ganzen Land eingesetzt worden. Nach Abschluss ihrer praktischen Erfahrung hätten die EIS-Absolventen jede gewünschte Karriere verfolgen können. Dies in der Annahme, dass sie loyal bleiben und dauerhaft als Augen und Ohren der CDC fungieren würden, konstatiert Duesberg. Der Fokus dieser Eliteeinheit hätte eher auf Aktivismus als auf Forschung gelegen und sei in ihrem Logo ausgedrückt - einer abgelaufenen und durchlöcherten Schuhsohle.
Quelle: Centers for Disease Control and Prevention
Jeden Sommer seit 1951 sei eine neue Klasse von bis zu hundert sorgfältig ausgewählten EIS-Rekruten ausgebildet worden, so Duesberg weiter. Obwohl eine vollständige Liste der EIS-Offiziere und Alumni bis zum Frühjahr 1993 verfügbar gewesen sei, würden die Mitglieder ihre Zugehörigkeit nur selten bekannt geben. Inzwischen ist das Mitgliederverzeichnis nicht mehr öffentlich zugänglich. In den letzten vier Jahrzehnten hätten laut Duesberg 2000 EIS-Offiziere Schlüsselpositionen in den USA und der Welt erreicht. Viele würden in der CDC selbst arbeiten, andere in verschiedenen Agenturen der Bundesregierung.
Im Folgenden einige EIS-Offiziere und ihre Positionen, erwähnt von Peter Duesberg sowie von Mark Pendergrast im Buch «Inside the Outbreaks – The Elite Medical Detectives of The Epidemic Intelligence Service».
- William Stewart, einer der ursprünglichen Absolventen von 1951, wurde in den späten 1960er Jahren Surgeon General (Sanitätsinspektor) der USA. Damit war er der operative Leiter des U.S. Public Health Service Commissioned Corps (PHSCC) und somit der führende Sprecher in Fragen der öffentlichen Gesundheit in der US-Bundesregierung.
- Jonathan Mann und Michael Merson, ehemalige Direktoren des globalen AIDS-Programms der WHO. Mann gründete das Programms 1986 sogar.
- Keiji Fukuda, seit 2009 stellvertretender Generaldirektor für Gesundheitssicherheit und Umwelt bei der WHO. Von 2006 bis 2008 war er Koordinator des globalen Influenza-Programms der WHO. Später wurde er Direktor dieses Programms.
- Tom Frieden, von 2009 bis 2017 Direktor der CDC.
- Julie Gerberding, ehemalige CDC-Direktorin. Gerberding ist heute leitende Vizepräsidentin und Leiterin der Patientenabteilung bei Merck & Co., sowie Mitglied des Verwaltungsrats der Cerner Corporation und der MSD Wellcome Trust Hilleman Laboratories, einer «gemeinnützigen» Organisation, die neue Technologien für Entwicklungsländer entwickelt.
- Donald A. Henderson und William Foege, Architekten des Pockenausrottungsprogramms der CDC
- Neal Nathanson, prominenter Virologe.
Duesberg listet auch einige EIS-Offiziere auf, die wichtige Positionen in den Medien erlangt haben:
- Lawrence Altman wurde 1969 Medizinjournalist bei der New York Times und ist heute ihr leitender Medizinjournalist. Unter anderem schreibt er jeweils die Kolumne «The Doctor’s World» in Science Times.
- Bruce Dan, der 2011 verstarb, arbeitete sechs Jahre lang als medizinischer Redakteur bei ABC News in Chicago. Ab 1984 war er neun Jahre lang leitender Redakteur des einflussreichen Journal of the American Medical Association (JAMA). JAMA würde regelmässig Artikel veröffentlichen, die von der CDC geschrieben werden, merkt Duesberg an.
- Marvin Turck war von 1989 bis 2002 Herausgeber des Journal of Infectious Diseases der University of Washington. Heute ist er Professor Emeritus der Medizinischen Fakultät, Abteilung für Allergie und Infektionskrankheiten, derselben Universität.
Diese drei seien vom EIS 1963, 1979 bzw. 1960 rekrutiert worden - jeweils ein Jahr bevor sie in die Medien eintraten, schreibt Duesberg.
Mehrere dutzend EIS-Offiziere seien zudem in Universitätsprogrammen für öffentliche Gesundheit als Lehrer und Forscher tätig. Ungefähr 150 hätten Jobs in staatlichen oder lokalen Gesundheitsbehörden in den USA angenommen. Hunderte seien Ärzte, Zahnärzte oder sogar Tierärzte geworden, während andere in Krankenhäusern tätig seien.
Einige würden in Biotechnologie- oder Pharmaunternehmen und in grossen Versicherungsgesellschaften arbeiten. Wieder andere seien in steuerbefreiten Stiftungen tätig und würden helfen, Stiftungsgelder für medizinische Projekte zu verwenden. Sogar in den Gesundheitsbehörden ausserhalb der USA seien EIS-Offiziere zu finden.
Unabhängig davon, welche Karrierewege EIS-Alumni einschlagen würden, die grosse Mehrheit von ihnen würde ihre Kontakte mit der CDC halten, schreibt Peter Duesberg. Sie würden nicht nur ein informelles Überwachungsnetzwerk bilden, sondern sie könnten als unerkannte Fürsprecher für den Standpunkt der CDC fungieren, sei es als Journalisten oder als prominente Mediziner. Und sie würden als Reservoir an geschultem Personal dienen für jeden von der CDC definierten Notfall. Langmuir selbst beschrieb den EIS 1952 folgendermassen:
«Einer der Hauptzwecke des Epidemischen Nachrichtendienstes der CDC ist es, ein solches Korps von Epidemiologen zu rekrutieren und zu trainieren... Aufgrund ihrer Erfahrung können viele dieser Offiziere durchaus zu Vollzeit in der Epidemiologie oder in anderen öffentlichen Gesundheitsbeschäftigungen auf Bundes-, Landes- oder lokaler Ebene verbleiben. Einige werden zweifellos in die zivile, akademische oder klinische Praxis zurückkehren, aber im Kriegsfall könnten sie wieder in den aktiven Dienst des öffentlichen Gesundheitsdienstes zurückkehren und in strategischen Bereichen eingesetzt werden, um die Aufgaben zu erfüllen, für die sie ausgebildet wurden.»
Der erwartete biologische Angriff ist jedoch nie eingetroffen. Aufgrund dessen hätte die CDC vor dem Aus gestanden, wenn sie nicht dazu übergegangen wäre, die Nation zu immer sinnloseren Kriegen gegen harmlose Krankheiten zu mobilisieren, schreiben Peter Duesberg und Brian Ellison im Buch «Why We Will Never Win The War on AIDS» von 1994. Sie fügen an:
«Die CDC nutzte das öffentliche Vertrauen aus, indem sie Grippe und andere geringfügige Epidemien in monströse Krisen verwandelte, und indem sie ansteckende Plagen aus nicht ansteckenden medizinischen Bedingungen fabrizierte. Während die Virenjäger in den National Institutes of Health und Akademiker sich nützlich machten, indem sie harmlose oder sogar inexistente Viren beschuldigten, die Ursache von gut etablierten Krankheiten zu sein, besassen die CDC und ihre EIS-Infrastruktur die Ressourcen, die benötigt wurden, um die Epidemien selbst zu übertreiben oder sogar zu fabrizieren. Sie drängten das wissenschaftliche Establishment zum Handeln, bevor irgendjemand Fragen stellen konnte. Sie bauschten biomedizinische Katastrophen über die wildesten Exzesse der vergangenen Jahrzehnte hinaus auf. So sind die CDC-Beamten zu Schocktruppen der Mikrobenjäger geworden.»
Die WHO hat ebenfalls einen epidemischen Nachrichtendienst, das Epidemic Intelligence from Open Sources (EIOS). Die WHO beschreibt ihn als eine einzigartige Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren des öffentlichen Gesundheitswesens rund um den Globus. Sie bringe neue und bestehende Initiativen, Netzwerke und Systeme zusammen, um einen einheitlichen «One Health»-Ansatz zur Früherkennung, Überprüfung, Bewertung und Kommunikation von Bedrohungen der öffentlichen Gesundheit unter Verwendung öffentlich verfügbarer Informationen zu schaffen.
Das Herzstück der Initiative sei die Schaffung einer Community of Practice für Public Health Intelligence (PHI), die Mitgliedstaaten, internationale Organisationen, Forschungsinstitute und andere Partner und Mitarbeiter einschliesst. Die Rettung von Menschenleben durch frühzeitige Erkennung von Bedrohungen und anschliessende Intervention sei ihr oberstes Ziel.
Am 31. Dezember 2019 hat das EIOS-System der WHO dann auch den ersten Bericht in den sozialen Medien aufgeschnappt, der über einen Cluster von Lungenentzündungen in Wuhan berichtete. Daraufhin wurden die weltweit verstreuten EIS-Rekruten zweifellos aktiv, um daraus medial und ohne wissenschaftliche Beweise eine angebliche Pandemie viralen Ursprungs zu konstruieren. Die CDC arbeiten übrigens seit 30 Jahren mit der chinesischen Regierung zusammen.
Doch wie Jon Rappoport in einem Podcast sagte: Die Virologen in Wuhan hätten nur von ihrem Mikroskop aufblicken und aus dem Fenster schauen müssen, um die Ursache von Lungenentzündungen zu erkennen. Denn sie hätten vermutlich das Haus auf der anderen Strassenseite vor lauter Luftverschmutzung kaum gesehen.
Wie Mikroben zu Dämonen wurden
Früher glaubte man, dass Dämonen, Hexen oder strafende Götter Krankheiten verursachen würden. Wie Dawin Lester und David Parker in ihrem Buch «What Really Makes You Ill» schreiben, wurde die Theorie, dass Krankheiten von winzigen infektiösen «Wesen» verursacht werden, erstmals vom italienischen Arzt Girolamo Fracastoro im Jahre 1546 vorgeschlagen. Seine Theorie hätte auch die Idee beinhaltet, dass diese «Wesen» durch Hitze pathogen werden.
Sichtbar wurden Mikroorganismen erst, als der niederländische Naturforscher Antoni van Leeuwenhoek 1676 sein starkes Mikroskop erfand. Anfänglich betraf die Forschung jedoch nicht die Suche nach krankmachenden Keimen. Die «Keimtheorie» wurde erst im nächsten Jahrhundert von Marcus von Plenciz vorgeschlagen und nahm im neunzehnten Jahrhundert mit den Experimenten des italienischen Entomologen Agostino Bassi Fahrt auf, die den ersten angeblichen Beweis für die Theorie lieferten.
Robert Koch und Louis Pasteur bauten dann ihre Karrieren auf der Keimtheorie auf. Besonders Pasteur scheute sich dabei nicht vor Betrug und Plagiat, um die Theorie zu unterstützen und seine Karriere voranzutreiben. Wissenschaftler, die eine andere oder differenziertere Position vertraten, wurden in den Hintergrund gedrängt und sind heute ausserhalb von Fachkreisen fast unbekannt. So zum Beispiel Antoine Béchamp, Rudof Virchow und Max von Pettenkofer. Ironischerweise hat die bekannteste Aussage von Béchamp ihre Popularität dank Pasteur erreicht, der sie auf dem Strebebett widerholte: «Le microbe n’est rien, le terrain est tout» – Die Mikrobe ist nichts, der Nährboden ist alles.
Die Keimtheorie basiert auch auf einem völligen Missverständnis der Natur, in der Kooperation die Regel und Konkurrenz eher die Ausnahme ist. Da liegt es nahe, diese Wesen, die in uns herumschwirren, als schädliche Eindringlinge zu sehen. Mit der Erfindung des Elektronenmikroskops im Jahre 1931 konnte man zum ersten Mal auch allerkleinste Partikel sichtbar machen, die mit einem blossen Lichtmikroskop nicht erkennbar waren, und denen immer wieder vorschnell das Viren-Etikett angeheftet wurde und wird. Das erweiterte die Palette an Möglichkeiten, Partikel zu Virusbösewichten zu erklären, enorm.
Laut Lester und Parker hatten signifikante Erfindungen während der wissenschaftlichen Revolution des sechzehnten Jahrhunderts viele langjährige Ideen und Überzeugungen über die Welt und deren Funktionsweise auf den Kopf gestellt. Die Wissenschaftliche Forschung in der Medizin hätte es jedoch nicht geschafft, den alten Glauben umzukippen, dass Krankheiten von externen Wesen verursacht werden. Die Entdeckung von Mikroorganismen bekräftigte diesen Glauben sogar.
Der Journalist Torsten Engelbrecht und der Arzt Dr. Claus Köhnlein schreiben in ihrem Buch «Virus-Wahn»:
«Mit dieser Mikrobentheorie wurde der ‹Markstein› gelegt für die Grundformel der modernen Biomedizin mit ihrem monokausal-mikrobiellen Ansatz und ihrer Suche nach den Wunderpillen, den ‹Magic Bullets›: ‹Eine Krankheit, eine Ursache, ein Heilmittel›, so der amerikanische Soziologieprofessor Steven Epstein. Die Jagd nach Mikroben sorgte also ab Ende des 19. Jahrhunderts bei den Menschen mehr und mehr für genau den Nervenkitzel und löste exakt die Bewunderung aus, für die zuvor die Physiker und Chemiker gesorgt hatten – wie etwa 1783, als die Brüder Montgolfier in Paris das ‹Wunder› vollbrachten, einen Heissluftballon in den Himmel steigen zu lassen.
Doch so faszinierend einfach diese monokausale Vorstellung war und ist, so wenig hat sie mit den komplexen Geschehnissen im menschlichen Körper zu tun! Die weitaus meisten Krankheitszustände haben eben weitaus mehr als nur eine Ursache, weshalb die Suche nach der einen Krankheitsursache und somit auch die Suche nach der einen Wunderpille in den weitaus meisten Fällen ein hoffnungsloses Unterfangen bleiben wird.»
Dank dieses Dogmas konnten die Virenjäger nun ihren zweifellos grössten Coup landen und die gesamte Welt in Schockstarre versetzen und in Geiselhaft nehmen. Der blinde Glaube an die «Wissenschaft» hat in mancher Hinsicht lediglich den religiösen Glauben ersetzt. Der Dämon ist jetzt einfach kleiner und hat Noppen. Und er lässt sich einzig mit experimentellen Gen-Präparaten exorzieren.