Konkurse der US-amerikanischen Schieferölindustrie sind trotz der ergriffenen Maßnahmen unvermeidlich. Sogar die US-Notenbank hat erklärt, dass etwa 40% der inländischen Schieferunternehmen in nur wenigen Monaten vor dem Bankrott stehen, wenn der Ölpreis unter 30 Dollar bleibt. Trump erwägt, Zölle auf Ölimporte zu erheben, um die Ölpreise in die Höhe zu treiben und den inländischen Verbrauch von US-Schieferöl zu begünstigen.
Trumps hat im März beschlossen, Milliarden für den Kauf von Schieferöl für die Strategic Petroleum Reserve (SPR) bereitzustellen, ein Schritt, der von Kritikern als Rettungsaktion für die einheimischen "Big Oil"-Produzenten bezeichnet wird.
Auch Venezuela, das Land mit den größten nachgewiesenen Ölreserven der Welt, ist während der Coronavirus-Krise wieder auf der Prioritätenliste der Trump-Administration erschienen. Am 26. März kündigte das Justizministerium an, dass gegen venezolanische Spitzenbeamte, darunter auch den Präsidenten des Landes, Nicolás Maduro, wegen Narko-Terrorismus Anklage erhoben wird.
Am 31. März veröffentlichte Außenminister Mike Pompeo einen Plan mit dem Titel "Demokratischer Rahmen für Venezuela", in dem er Maduro zum Rücktritt und "Oppositionsführer" Juan Guaidó zur Aufgabe seines Anspruchs auf die venezolanische Präsidentschaft aufforderte.
An einer Pressekonferenz am 1. April kündigte Präsident Trump an, dass das US-Südkommando eine neue "Drogenbekämpfungsaktion" gegen Venezuela einleiten werde, die die Stationierung von Marinezerstörern, Kampfschiffen, Flugzeugen, Hubschraubern und mehr umfasst.
Kurz nach der Ankündigung dieses neuen Aufbaus und der De-facto-Marineblockade Venezuelas warfen die US-Medien Präsident Trump vor, diese Ankündigungen dazu benutzt zu haben, Kritik an der Handhabung der Coronavirus-Krise abzuwenden. Aus einem Bericht in Newsweek ging hervor, dass die Initiativen in Bezug auf Venezuela vor einigen Monaten geplant worden waren und im Mai dieses Jahres bekannt gegeben werden sollten.