Nach einer Studie der Weltgesundheitsbehörde WHO von 2019 sind Massnahmen zur Kontaktverfolgung aus epidemiologischer Sicht nicht sinnvoll und für die meisten Mitgliedsstaaten gebe es keine Begründung dafür. Die WHO führt deshalb das sogenannte Contact Tracing in der Rubrik «Unter keinen Umständen empfehlenswert».
Kontaktverfolgung mithilfe einer App, sei höchstens denkbar, um Merkmale der Krankheit frühzeitig zu identifizieren oder Fälle im frühen Stadium erkennen zu können. Simulierte Modellstudien hätten zudem gezeigt, dass die Evidenz für die Wirksamkeit nur sehr begrenzt sei.
Entgegen dieser Empfehlung forcieren die meisten europäischen Staaten die Entwicklung und den Einsatz von Corona-Apps mit Hochdruck. Auch jetzt noch, wo längst nicht mehr von einem frühen Stadium gesprochen werden kann.
Allen voran die Schweiz, die mit Google und Apple den weltweiten Standard für das Protokoll geschaffen hat. Die schweizerische Corona-App steht bezüglich Transparenz und Sicherheit besonders in der Kritik (wir berichteten).